Teilhabe bis zuletzt! Inklusive Hospiz- und Palliativarbeit in Schleswig-Holstein
Etwa 100 Teilnehmende aus Politik, Praxis und Forschung sowie Selbstvertreter_innen kamen im Kieler Landtag zusammen, um über die palliative Versorgung und hospizliche Begleitung von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung zu diskutieren. Prof.in Dr.in Sabine Schäper war eingeladen, Ergebnisse aus dem Verbundprojekt PiCarDi vorzustellen, das von 2017 bis 2023 eine Bestandsaufnahme sowie vertiefende Analysen zur Qualität der Begleitung am Lebensende in der Eingliederungshilfe durchführte. Sabine Schäper verwies darauf, dass die Wohngruppe für viele Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung ein langjähriges Zuhause darstellt und – so die Projektergebnisse – für mehr als die Hälfte auch der Sterbeort ist.
Das ist gut so – und stellt dennoch die Wohngruppen vor teils neue und komplexe Anforderungen. Das Projekt PiCarDi hat hilfreiche Materialien und Empfehlungen erarbeitet, auf die Sabine Schäper hinweisen konnte. Die Veranstaltung bot zugleich die Chance der Vernetzung mit innovativen Projekten an der Schnittstelle von Hospizarbeit und Eingliederungshilfe, die für das im Herbst 2023 begonnene Projekt HospInk sehr hilfreich sein können. In diesem Projekt wird ein Modellcurriculum für die Ausbildung von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung zu Hospizbegleitenden entwickelt. Damit werden sie in ihrer Rolle, selbst Begleitende zu sein, ernst genommen und erhalten die Chance, sich wie andere ehrenamtliche Hospizbegleitende für diese Aufgabe zu qualifizieren.
Von der Veranstaltung gehen Impulse für die Weiterentwicklung der Vernetzung zwischen Eingliederungshilfe und Hospizarbeit aus. Zudem wurden wichtige Hinweise für notwendige politische Rahmenbedingungen diskutiert, die die anwesenden Parlamentarier_innen u.a. in die Umsetzung des Landesrahmenvertrages zum Bundesteilhabegesetz in Schleswig-Holstein mitnehmen.
Text: Sabine Schäper
Fotos: Sebastian Voesch (Hospiz- und Palliativverband Schleswig-Holstein e. V.) mit freundlicher Genehmigung des Veranstalters
zu den Forschungsprojekten
Kontakt
Prof. Dr. theol. Sabine Schäper
Münster, Sozialwesen