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Sorgfältig und transparent: Wie die Hochschulbibliothek bei ihrer Bestandspflege vorgeht

Wenn sich die Hochschulbibliothek von Zeitschriftenbänden oder veralteter Printliteratur trennt, geschieht dies immer nach enger interner Abstimmung und in Einklang mit einem NRW-Landeserlass. Diese sogenannten Aussonderungen bringen viele Vorteile für die Studierenden mit sich, weiß Sarah Dudek, stellvertretende Leiterin der Hochschulbibliothek. So ist Literatur digital besser verfügbar und der gewonnene Raum kann für neue Lernplätze genutzt werden.

Noch ist es möglich, die gewünschten Bücher im Printformat aus den Regalen zu nehmen, wie hier ein Student am Standort Köln. Zunehmend wird auch die Hochschulbibliothek an den katho-Standorten digitalisiert.

An der katho wird auch die Hochschulbibliothek immer digitaler. Sie bietet inzwischen Zugriff auf über 700.000 elektronische Ressourcen. Das hat viele Vorteile. So ist beispielsweise das Zeitschriftenangebot noch nie so groß gewesen wie heute: Derzeit kann auf 20.000 E-Journals zugegriffen werden – früher waren es nur wenige 100 gedruckte Zeitschriftenabonnements. Nicht mehr benötigte Altbestände in Printform können deshalb zunehmend weitergegeben oder entsorgt werden und es entsteht Raum für dringend benötigte Lernplätze in den Bibliotheken.

Allerdings geschehen solche sogenannten Aussonderungen von Printliteratur nicht willkürlich, sagt Sarah Dudek, stellvertretende Leiterin der Hochschulbibliothek: „Wir verschenken oder entsorgen unseren Bestand nicht einfach, sondern entscheiden sehr aufwändig und verantwortungsvoll, auf welche Materialien verzichtet werden kann, weil wir sie in digitaler Form haben oder weil sie inhaltlich veraltet sind.“ Der Zugriff auf benötigte Literatur ist in jedem Fall gegeben.

Da die Zeitschriftenbände Präsenzbestand sind, werden Zeitschriftenartikel in der Regel kopiert, um sie weiterzubearbeiten oder auch mitnehmen zu können. „Liegt uns eine Zeitschrift digital vor, kann man, wenn man möchte, den Artikel ausdrucken und hat dasselbe Ergebnis wie vorher“, so Dudek weiter. „Es gibt inzwischen jedoch auch sehr gute Möglichkeiten, einen Artikel digital zu bearbeiten – wir zeigen das beispielsweise in unseren CITAVI-Schulungen.“
 

Kein Zeitschriftenband geht durch Aussonderungen verloren

Beim Aussortieren folgt die katho dem Aussonderungserlass für die Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen, laut dem Archivierung eine gemeinsame Aufgabe von Bibliotheken ist und außer der Deutschen Nationalbibliothek nur die Landesbibliotheken eine Archivierungspflicht haben. In Münster befindet sich beispielsweise die Universitäts- und Landesbibliothek direkt vor Ort. Archiviert werden Bände an der katho vorzugsweise in Köln (dem einzigen Standort mit Magazin) und je nach Thema in der jeweiligen Standortbibliothek (zum Beispiel Heilpädagogik am Standort Münster).

Neben den Kriterien „entbehrlich“ und „unbrauchbar“, die im Erlass aufgeführt sind, werden weitere Kriterien für die Entscheidung angelegt, die jedoch immer eine Einzelfallentscheidung ist. Inhaltlich wird beispielsweise die Aktualität der enthaltenen Informationen betrachtet, formal wird u.a. überprüft, ob das Abonnement an anderen katho-Standorten vorhanden ist. Digitale und gedruckte Abonnements können aus Kostengründen nicht parallel geführt werden, daher wird das digitale Abonnement mit dem großen Vorteil des gleichzeitigen weltweiten Zugriffs bevorzugt.


Container am Standort Münster sorgten für Aufsehen

„Aussonderungen führen immer zu vielen Nachfragen – das weiß jede Bibliotheksleitung“, erklärt Sarah Dudek. So sorgten kürzlich Container am Standort Münster für Aufsehen, in dem aussortierte Zeitschriftenbände letztlich entsorgt wurden, nachdem sie zwei Monate lang jeder interessierten Person zum Mitnehmen in der Bibliothek zur Verfügung standen. Es sei ein gutes Zeichen, dass die Nutzenden der Bibliothek und ihren Inhalten so verbunden sind, sagt Dudek weiter. „Die Nutzenden können jedoch darauf vertrauen, dass unser gut ausgebildetes Bibliothekspersonal bei der Bestandspflege sorgfältig, verantwortungsbewusst und mit Respekt gegenüber der wissenschaftlichen Literatur vorgeht.“ Die Hochschulbibliothek kommuniziert den Prozess mit allen Lehrenden und Studierenden transparent: „Wir haben selbstverständlich Studierende und Lehrende über die Möglichkeit zur Mitnahme informiert und werden dies auch zukünftig tun.“


Bestandspflege bietet Chance auf mehr Lernplätze für Studierende

Die Hochschulbibliotheken an den vier katho-Standorten sollen darüber hinaus weiterhin angenehme Lernorte bleiben und noch ansprechender werden: „Die Bestandspflege ist immer eine gute Gelegenheit, die Bibliotheken attraktiver für unsere Studierenden zu gestalten, wie das derzeit in Köln geschieht“, ergänzt Sarah Dudek. So bringe die digitale Transformation für Lehrende wie Studierende viele Vorteile mit sich. Neben einer einfachen und ortsunabhängigen Nutzung biete sie die Chance, endlich mehr Lernplätze für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Studierenden zu schaffen.

Die stellvertretende Leiterin der Hochschulbibliothek freut sich auf die Neugestaltung der Kölner Bibliothek mit dem in Bibliotheksgestaltung erfahrenen Innenarchitekturbüro FRANKE, die im Sommer starten soll. „Die Studierenden haben viele Ideen und Wünsche für die Neugestaltung, wie wir in unserem Workshop mit Studierenden und dem Architekt_innenteam in der vergangenen Woche erfahren haben“, sagt Dudek. Wichtig sei ihnen vor allem eine Vielfalt an unterschiedlichen Lernplätzen. „Wir haben nun endlich die Chance, diese Wünsche zu realisieren.“

 

Kontakt

Sarah Dudek

Stellvertretende Leiterin Hochschulbibliothek

Köln, Hochschulbibliothek

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