CARS veröffentlicht Working Paper #011 von Ulrike Marz
In der 1979 gegründeten Islamischen Republik Iran ist der Antisemitismus eine zentrale Konstitutionsideologie, die von Vertreter_innen des Regimes seit der Islamischen Revolution popularisiert wird. Ausgehend von Überlegungen zum Antisemitismus in der Moderne und der Entgegensetzung von Gesellschaft und Gemeinschaft wird gezeigt, inwiefern der auf Vernichtung des jüdischen Staates zielende Antizionismus als ein antizionistischer Antisemitismus zu charakterisieren ist, der sich selbst als Befreiung legitimiert und auf einer antisemitischen Konstruktion des Westens und Israels als universaler Feind beruht.
Die Autorin
Ulrike Marz war 2018 Gastprofessorin an der Justus-Liebig-Universität Gießen und bis 2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Universität Rostock. Sie ist Autorin von Kritik des islamischen Antisemitismus. Zur gesellschaftlichen Genese und Semantik des Antisemitismus in der Islamischen Republik Iran (Lit 2014) und Kritik des Rassismus. Eine Einführung (Schmetterling 2020) sowie Co-Autorin von Iran – Israel – Deutschland: Antisemitismus, Außenhandel und Atomprogramm (Hentrich & Hentrich 2017).