Studieninteressierte mit Fluchterfahrung - Bewerbung und Unterstützungsangebote Standort Köln
keine Bewerbung mehr möglichFür das Wintersemester 2024/25 kann die katho leider keine Studierende im Projekt „Ready, steady, go!“ aufnehmen, da die Finanzierung des Projektes ausläuft. Interessierte können sich für den Studiengang Soziale Arbeit (B.A.) bewerben, werden jedoch nicht mehr durch das unten beschriebene Programm unterstützt.
Im Fachbereich Sozialwesen am Standort Köln der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) werden neben besonderen Seminaren zum Thema „Flucht und Migration” seit dem Wintersemester 2016/2017 zusätzliche Studienplätze für Menschen mit Fluchterfahrung im Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit angeboten. Durch das Projekt „Ready, steady, go", gefördert vom DAAD aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW), wird ihnen innerhalb der Hochschule besondere Unterstützung angeboten. Diese Unterstützung umfasst
- die Förderung der Vergabe von Studienplätzen,
- Hilfestellung in der Bewerbungsphase,
- Bereitstellung von studienvorbereitenden und studienbegleitenden Kursen,
- Beratungsangebote während des Studienalltags und
- Erfahrungsaustausch.
Studierende mit Fluchterfahrung bewerben sich regulär auf einen Studienplatz des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit und haben zusätzlich die Möglichkeit, sich kostenfrei im Unterstützungsprojekt „Ready, steady, go“ anzumelden.
Unterstützungsangebote
Um den zukünftigen Studierenden den Einstieg in ihr Studium am Standort Köln der katho zu erleichtern, bieten wir mittels unterschiedlicher Angebote unsere Unterstützung an. Unser Unterstützungsprogramm bezieht sich auf die studienvorbereitende Phase und das 1. bis 3. Studiensemester.
WICHTIGER HINWEIS: Die Unterstützungsangebote für das Jahr 2023 sind noch nicht bewilligt, daher ist noch nicht entschieden, ob unter anderem ein Studienvorbereitungskurs stattfinden wird.
Kursangebote
Der studienvorbereitende Kurs richtet sich an Bewerber_innen des Projekts „Ready, steady, go“, die das Aufnahmeverfahren erfolgreich durchlaufen und eine bedingte Studienplatzzusage erhalten haben. Der geschlossene Kurs bereitet gezielt auf die Thematiken sowie das Fachvokabular der Sozialwissenschaften vor Studienbeginn vor und erstreckt sich zeitlich über die Monate Mai bis August. Eine regelmäßige und erfolgreiche Teilnahme an diesem Kurs ist Voraussetzung für die Immatrikulation und den Studienstart zum Wintersemester.
Dieser Kurs bietet lehrveranstaltungsbegleitende Unterstützung bei Schwierigkeiten in der Bearbeitung von Studieninhalten für Studierende, die in der Fremdsprache Deutsch studieren. Ziel ist die Nachbereitung der Studieninhalte, um anstehende Klausuren bewältigen zu können.
Studierende mit nicht-deutscher Muttersprache werden auf schriftliche Prüfungsleistungen vorbereitet und erhalten Unterstützung beim Schreiben von Hausarbeiten. Das Angebot ist semesterübergreifend und richtet sich an Bachelor-Studierende der Sozialen Arbeit an der katho, Standort Köln.
Berichte zum Projekt
In diesem Jahr vergibt die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) den DAAD-Preis für hervorragende Leistungen und gesellschaftliches Engagement internationaler Studierender an Ahmad Sabsabe. Im Rahmen seines Bachelorstudiums der Sozialen Arbeit für Menschen mit Fluchterfahrung am Standort Köln wurde er für seine herausragenden Leistungen und sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Den Preis erhielt er im Rahmen der katho-Dienstbesprechung am 20. September in Paderborn.
Sabsabe machte im Studium durch seine außergewöhnlichen Leistungen auf sich aufmerksam. Er zeigte qualifiziertes Diskussionsverhalten, fachliche Motivation sowie eine ausgeprägte Leistungsbereitschaft. Neben theoretischem Wissen eignete er sich frühzeitig Praxiswissen in zahlreichen bundesweiten Ehrenämtern an und engagiert sich darin für geflüchtete Menschen. An der katho ist er ebenfalls in verschiedenen Bereichen wie der Arbeitsgruppe Diskriminierungskritische und diversitätssensible Hochschule (AG DDH) sowie im Arbeitskreis Europa aktiv. Im Rahmen seines Zusatzzertifikats „Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft“ war er Mentor für Studierende mit Fluchterfahrung innerhalb des Projekts „Ready, Steady, Go“. Auch in verschiedene Gremien wurde Sabsabe gewählt und engagierte sich im Fachbereichsrat, Gesamtfachbereichsrat sowie im Senat.
„Herr Sabsabe hat sein Leben in die Hand genommen und das mit viel Energie, Mut und Durchhaltevermögen“, sagte Rektor Hans Hobelsberger während der Preisvergabe. „Kombiniert mit seiner interkulturellen Identität, der Mehrsprachigkeit und seiner hochreflektierten und fachlich kompetenten Art sowie der hohen Menschlichkeit, ist er ein Gewinn für das zukünftige Klientel Sozialer Arbeit und wird Brücken ‚auf Augenhöhe‘ bauen.“
Der 1992 in Homs, Syrien geborene Sabsabe flüchtete nach einem Jahr in syrischer Gefangenschaft 2015 mit seinen drei Geschwistern, seiner Mutter und seinem Vater nach Deutschland. 2018 begann er sein Bachelorstudium der Sozialen Arbeit im Rahmen des Programms „Ready, Steady, Go“ an der katho am Standort Köln. Das Programm stellt Studienplätze für Menschen mit Fluchterfahrung zur Verfügung, die eine besondere Unterstützung erhalten. Gefördert wird das Programm vom DAAD aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW).
„Dieser Moment macht mich stolz und glücklich“, sagte Sabsabe nach Erhalt des DAAD-Preises. „Ich bin allen Menschen dankbar, die mich unterstützt und begleitet haben. Zudem bin ich zuversichtlich, dass Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Menschlichkeit in jeder Gesellschaft gelebt werden können, wenn wir alle unsere Welt diskriminierungskritisch, solidarisch und auf Augenhöhe reflektieren und gestalten.“
Der DAAD-Preis wird seit mehr als zehn Jahren vergeben und ist mit 1.000 Euro pro Hochschule dotiert. Er soll internationalen Studierenden an deutschen Hochschulen ein Gesicht geben und sie mit Geschichten verbinden. Weitere Informationen finden sich auf der Website des DAAD.
Auf dem Neujahsempfang 2018 des Fachbereichs Sozialwesen in Köln war die Übergabe des DAAD-Preises an den Gewinner Nidal Rashow, Studierender des fünften Semesters des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit, ein Highlight. Die Ehrung übernahm der Rektor als Vorsitzender der Kommission. Bei dem DAAD-Preis, welcher mit 1.000 Euro dotiert ist, handelt es sich um eine Förderung eines Bildungsausländers durch das Auswärtige Amt, der sich durch hervorragende Noten und besonderes Engagement auszeichnet. „Die Auswahl fiel in diesem Jahr nicht leicht, aber Herr Rashow hat uns am Ende am meisten überzeugt“, so der Rektor. In Syrien geboren, 2014 nach Deutschland geflüchtet und seitdem äußerst engagiert, begann Rashow 2016 sein Studium zur Sozialen Arbeit am Standort Köln im Projekt „Ready, steady, go“.
In einer berührenden Rede berichtete Rashow aus seiner Biografie, wie seine Heimatstadt von der Türkei übernommen wurde und er und seine Familie vertrieben wurden. Er lebte zum Zeitpunkt der Preisverleihung bereits seit fünf Jahren in Deutschland – ein Leben, das natürlich anders als in Syrien ist. Er sei der katho sehr dankbar für die Unterstützung und die Möglichkeit, Soziale Arbeit in Deutschland studieren zu können. „Das Projekt ‚Ready, steady, go’ unterstützt uns mit so vielen Angeboten. Nicht nur ich, auch die anderen, wir fühlen uns hier an der Hochschule sehr wohl und angenommen“, so Rashow. Er dankte nicht nur den Projektmitarbeiter_innen, sondern auch dem Dekan und Prof. Dr. Theisen, welcher ihn für den Preis vorgeschlagen hatte. Weiter dankte er den Menschen, die seit seiner Ankunft in Bonn begleitet und unterstützt haben, sowie seinen Kommiliton_innen und seiner Verlobten. Ein besonderer Dank galt auch seinen Eltern, die ihm geholfen haben, lesen und schreiben zu lernen, obwohl sie selbst Analphabeten sind. „Es ist nicht einfach, Flüchtling zu sein, daher ist es wichtig, wie wir in einem unbekannten Land aufgenommen werden“, so Rashow. Er beschrieb weiter: „Ich habe nur positive Erfahrungen gemacht und ein zweites Zuhause gefunden. Der Preis ist für mich eine Bestätigung und Ermutigung, meinen Weg weiter in Deutschland zu gehen!“
Das Dekanat wünscht Herrn Rashow, der nach der Preisverleihung für ein Semester nach England zum Studieren ging, auf seinem weiteren Weg alles Gute.
Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete 2017 über das Projekt „Ready, steady, go" und interviewte unseren Studierenden Ahmad Zaza. Den Bericht finden Sie hier.
Kontakt
PROJEKT "READY, STEADY, GO - SOZIALE ARBEIT FÜR MENSCHEN MIT FLUCHT-ERFAHRUNG"
ready steady go katho
Aachen
Projektleitung
Prof. Dr. Markus Gottwald
Professur für Soziologie
Köln, Sozialwesen
Bewerbung
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Schreiben Sie uns einfach eine kurze E-Mail an readysteadygo(at)katho-nrw.de, gerne mit Angabe Ihrer Telefonnummer und Fragestellung; wir melden uns zeitnah!
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