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Dienstbesprechung 2025 in Münster: „Zeit für Studium und Lehre“ – katho setzt Impulse, würdigt Verdienste und verleiht DAAD-Preis

Zwei Tage lang nahm sich die katho in Münster „Zeit für Studium und Lehre“: Kolleg_innen aller Standorte setzten in Workshops und im gegenseitigen Austausch starke Impulse, Zeitforscher Jonas Geißler gab Denkanstöße, Rektorat und Kanzler ordneten Zahlen und Perspektiven ein. Bewegender Höhepunkt: die Verleihung des DAAD-Preises an Roudy Ali.

Kolleg_innen aller Standorte kamen zur Dienstbesprechung in Münster zusammen. - Weitere Fotos finden Sie unten in den Bildergalerien.

Am 27. und 28. November 2025 kamen Kolleg_innen aller Standorte zur Dienstbesprechung in Münster zusammen. Dekanin Prof.in Dr.in Anja Kannegießer hob die gemeinsamen Werte, die standortübergreifende Zusammenarbeit und die Bedeutung des persönlichen, fachlichen und kulturellen Austauschs hervor. Vom Standort Münster berichtete sie über nachhaltige Campusprojekte wie Baumpflanzungen oder E‑Ladestationen), einen neuen Lehr‑Lern-Raum und Betriebssport-Angebote – und sie gratulierte dem Studierendenteam zur Deutschen Futsal‑Meisterschaft. Verwaltungsleiterin Claudia Prelle gab organisatorische Hinweise und verwies auf den Infostand des Netzwerks Hochschuldidaktischen Weiterbildung Nordrhein-Westfalen (hdw nrw), das passend zum Thema der Veranstaltung über Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Dozierende informierte.

Abschied von Domprobst Hans‑Bernd Köppen

Mit großer Wertschätzung verabschiedete die katho den langjährigen Verwaltungsratsvorsitzenden Domprobst Hans‑Bernd Köppen, der seine letzte Dienstbesprechung begleitete und dessen Amtszeit am 16.12.2025 endet. In seinem Rückblick betonte er Wachstum und Profilbildung der Hochschule sowie drei Kernanliegen: die internationale Vernetzung der katho, ihre intensiven Praxiskontakte und die Auseinandersetzung mit dem christlichen Menschenbild in einer pluralistischen Gesellschaft. Den Transfer des Fachbereichs Theologie in Kooperation mit der Theologischen Fakultät nannte er eine kluge Bündelung von Kräften, auch wenn er bedauerte, dass die katho den Fachbereich nicht mehr allein tragen könne. Rektorin Prof.in Dr.in Barbara Schermaier‑Stöckl bedankte sich anschließend für Köppens Verbundenheit mit der katho: Seit 2007 gehört er dem Verwaltungsrat an, seit 2015 sitzt er diesem vor. Sie würdigte seine Begleitung der katho auf allen wichtigen Entwicklungsschritten der letzten 18 Jahre.

Gedenken und Neuberufungen

Die Hochschule gedachte den verstorbenen Ehemaligen Karl Friedrich Helmer (Köln), Prof. Dr. Alfred Völler (Paderborn) und Prof. Dr. Peter Mikliss (Aachen). Zugleich setzte sie ein Zeichen der Erneuerung: Rektorin und Geschäftsführer überreichten zehn neuberufenen Professor_innen ihre Urkunden – verbunden mit der Einladung, Impulse standort- und disziplinübergreifend zu teilen.

Lagebericht des Kanzlers

Kanzler Bernward Robrecht ordnete die Lage im anspruchsvollen NRW‑Hochschulumfeld ein. Für staatlich refinanzierte Einrichtungen wie die katho seien derzeit keine Kürzungsauflagen vorgesehen; maßgeblich blieben weiterhin Studierenden- und Absolvent_innenzahlen. Aktuell studieren 5.288 Menschen an der katho, 1.220 Abschlüsse markieren ein Rekordjahr. 58,6 Prozent der Lehrenden und Wissenschaftlichen Mitarbeitenden sind Frauen (Spitzenwert in NRW); 18 Berufungsverfahren laufen derzeit. Strategische Schwerpunkte sind IT und Digitalisierung (u.a. Prozesslandkarte, digitale Personalakte, Archivierung, Cybersicherheit) sowie Nachhaltigkeit im Whole‑Institution‑Ansatz. Die Hochschulbibliothek hat ihre Neuaufstellung abgeschlossen (spezialisierte Teams, Schulungen, neue Bibliothek in Köln), baut Open Access aus und führt ein Forschungsinformationssystem ein. In der Forschung wurden 58 Drittmittelanträge (55 Neuanträge) gestellt; die Projektzahl sinkt, aber bei wachsenden Volumina (2025 rund 1,2 Mio. Euro). International pflegt die katho 79 Partnerschaften. Im katholischen Kontext gehört die katho in Deutschland zu den aktivsten Hochschulen. So ist auch die Mitgliedschaft in der FUCE, der Vereinigung europäischer katholischer Hochschulen, nun beantragt. Kooperationen mit Israel und Palästina bleiben wichtig – 2026 feiert die älteste Partnerschaft in Bethlehem Jubiläum. Voran schreitet zudem die Planung eines Hochschulgebäudes im Klostergarten am Preusweg in Aachen (inklusive Studierendenwohnen).

Lehre im Fokus

Der Donnerstagnachmittag stand ganz im Zeichen der Lehre: In verschiedenen Workshops arbeiteten die Teilnehmenden zu individualisierten Lernwegen und Heterogenität, zu Eigenverantwortung und Verbindlichkeit, zur Förderung von Lese‑ und Textarbeit, zu wirksamen Nachteilsausgleichen und zum gezielten Einsatz digitaler Endgeräte. Ergänzt wurde dies durch innovative Lehrideen, die Stärkung digitaler Kompetenzen, machtkritische und diskriminierungssensible Didaktik sowie Perspektiven auf gelingende Studienverläufe. Prodekan Prof. Dr. Martin Klein fasste die Ergebnisse zusammen und lud ein, die Impulse in die eigene Praxis zu übertragen. Der Abend mit Gottesdienst in St. Lamberti und dem Programm im LWL‑Museum bot Raum für Begegnung. (Fortsetzung des Berichtes nach der Bildergalerie)

BILDERGALERIE (TAG 1)

Dekanin Prof.in Dr.in Anja Kannegießer begrüßt alle Teilnehmenden am katho-Standort Münster.
Verwaltungsleiterin Claudia Prelle gab organisatorische Hinweise und einen Ausblick auf das Abendprogramm.
Bei seiner letzten Dienstbesprechung als Verwaltungsratsvorsitzender blickte Domprobst Hans‑Bernd Köppen zurück und betonte, wie sehr die Hochschule gewachsen sei und sich zunehmend profiliert habe.
Die neuberufenen Professor_innen erhielten ihre Urkunden. Hier: Kanzler Bernward Robrecht mit Prof.in Dr. Jennifer Hübner.
Die Neuberufenen im Gruppenbild mit Rektorin Prof.in Dr.in Barbara Schermaier-Stöckl und Kanzler Bernward Robrecht.
Kanzler Bernward Robrecht sprach über die Situation im anspruchsvollen NRW‑Hochschulumfeld: Für staatlich refinanzierte Einrichtungen wie die katho seien derzeit keine Kürzungsauflagen vorgesehen.
Prodekan Prof. Dr. Martin Klein fasste die Ergebnisse der Workshops am Nachmittag zusammen und lud dazu ein, die Impulse in die eigene Praxis zu übertragen.
Das LWL-Museum bot als Schauplatz des Abendprogramms eine beeindruckende Kulisse.
Ein musikalisches Intermezzo gab die katho-Band, bestehend aus den Professoren Heinrich Greving, Sebastian Laukötter und Jörg Rövekamp-Wattendorf (v.l.n.r.).
Sogar eine spätabendliche Führung durch die aktuelle Ausstellung "Kirchner.Picasso" erlebten die Teilnehmenden.

Zeit als Ressource

Am Freitag setzte Zeitforscher Jonas Geißler mit seinem Vortrag „Alles eine Frage der Zeit“ Akzente: Wissensarbeit brauche eine kluge Zeitkultur – Fokus statt dauernder Verdichtung, den Mut zum Weglassen, Zuhören sowie Strukturen für unterschiedliche Zeitqualitäten. Anschließend diskutiert das interessierte Plenum mit dem Referenten über Effizienzgrenzen in helfenden Berufen, selbstorganisiertes Lernen, organisationale Zeitstrukturen und die spirituelle Dimension von Zeit.

Bericht der Rektorin

Die personellen Wechsel im Rektorat und im Dezernat Akademische Angelegenheiten waren herausfordernd. Rektorin Barbara Schermaier-Stöckl dankte der bisherigen Prorektorin Barbara Ortland für ihr hohes Engagement sowie dem neuen Prorektor Martin Klein, dass er sich – nach seinen vergangenen Amtszeiten – noch einmal zur Verfügung stellte. Ein Dank ging auch an die Senatsmitglieder, dass diese den Übergang mitgetragen haben.

Dann blickte die Rektorin zunächst zurück: Die katho verzeichnet hervorragende Bewerbungszahlen (insbesondere in den dualen Studiengängen) und ein Rekordjahr bei Abschlüssen – darunter die ersten Absolventinnen der Hebammenwissenschaft. Verabschiedet wurden Leitlinien für KI in Studium, Lehre und Forschung; die katho ist seit Neuestem im NRW‑Forschungsbericht vertreten. Das Wolfgang‑Picken‑Stipendium fördert sieben Promovierende und die Mitgliedschaften von Professor_innen und Promovierenden am Promotionskolleg NRW entwickeln sich positiv. International setzen die International Week und Blended Intensive Programms Akzente; für Juni 2027 ist eine große International Week (drei Tage an den Standorten, zwei Tage zentral in Köln) mit Sommerfest geplant.

Als aktuelle Prozesse skizzierte die Rektorin den Transfer des Fachbereichs Theologie an die Theologische Fakultät Paderborn, zahlreiche Berufungsverfahren sowie die Modernisierung der Berufungsordnung und auch der Grundordnung. Für Studium und Lehre müssen strukturelle Herausforderungen gelöst werden zugunsten einer größeren Flexibilität in Stundenplangestaltung und Raumnutzung. Mit Blick auf den abiturfreien Jahrgang 2026/27 sollen Kommunikations‑ und Digitalmaßnahmen (u.a. Social Media, Clips, künftige Campus‑App) Bewerbungen stützen. Für die Zukunft formulierte Schermaier-Stöckl ihre zentrale Vision: Es sei an der Zeit, Studium und Lehre wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken, und sprach die Einladung an alle aus, daran mitzuwirken.

Im Sinne einer „authentischen Hochschule“ gehe es um ein unterscheidbares Profil, gelebte Werte und eine Identität, die Wandel als Chance nutzt. Kern bleibe, Menschen in existenziellen Herausforderungen zu begegnen – überzeugend nach außen, wenn nach innen Vertrauen, Präsenz, Miteinander und innovative Lehr‑Lernformate gestärkt werden. Für die nächsten Schritte nannte die Rektorin Profilentwicklung (inkl. neuer Studiengänge), kluge Raumkonzepte und eine aus den Fachbereichen wachsende Weiterbildung – und rief auf: „Lassen Sie uns eine gemeinsame Vision für die katho entwickeln – als DIE Hochschule für Soziales in NRW!“

DAAD‑Preis für Roudy Ali

Ein emotionaler Höhepunkt war die Verleihung des DAAD‑Preises an Roudy Ali (Münster). 1995 in Syrien geboren, 2015 geflohen und früh in der Geflüchtetenhilfe engagiert, studierte sie ab 2017 an der katho, schloss 2021 den Bachelor Soziale Arbeit ab und steht kurz vor ihrem Master‑Abschluss. Als Mitglied des Münsteraner Integrationsrats seit 2020, journalistisch aktiv und bis zur UN präsent, verkörpert sie Verantwortung und Exzellenz. „Ich bin kein Opfer, ich bin Überlebende. Die katho ist meine kleine Heimat“, sagte sie – Standing Ovations inklusive. „Über ihr lokales Engagement bis hin zur Interessenvertretung bei den Vereinten Nationen: Roudy Ali ist ein bestes Beispiel dafür, wofür wir als katho arbeiten“, so die Rektorin.

Die Dienstbesprechung 2025 zeigte einmal mehr die Gestaltungskraft der katho: Sie verkörpert gute Lehre, tragfähige Strukturen, starke Forschung, Verankerung in der Region und gelebte Internationalität und eine wertegebundene Gemeinschaft. Die Impulse der Dienstbesprechung in Münster werden die Hochschule bei den anstehenden Aufgaben leiten und die entwickelten Ideen in die Praxis einfließen.  

BILDERGALERIE (TAG 2)

Prorektor Prof. Dr. Michael Isfort stellte Zeitforscher Jonas Geißler vor, der am Freitagvormittag die Keynote hielt.
In seinem Vortrag „Alles eine Frage der Zeit“ richtete sich Geißler explizit an das interessierte Hochschulpublikum: Wissensarbeit brauche eine kluge Zeitkultur.
Am Ende ihres Berichtes rief Rektorin Prof.in Dr.in Barbara Schermaier-Stöckl auf: „Lassen Sie uns eine gemeinsame Vision für die katho entwickeln – als DIE Hochschule für Soziales in NRW!“
„Die katho ist meine kleine Heimat“, sagte DAAD-Preisträgerin Roudy Ali (li.) Hier mit Lisa Jungkamp (Leiterin International Office), Prof. Dr. Johannes Nathschläger und Rektorin Prof.in Dr.in Barbara Schermaier Stöckl.
Die Hochschulleitung der katho mit dem scheidenden Verwaltungsratsvorsitzenden (v.l.n.r.): Prorektor Michael Isfort, Verwaltungsdirektor Meinolf Sprink, Rektorin Barbara Schermaier-Stöckl, Kanzler Bernard Robrecht, Domprobst Hans‑Bernd Köppen und Prorektor Martin Klein.
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