Gastprofessur für Londoner Stigma-Forscherin Katrina Scior
Scior leitet die weltweit renommierte Forschungseinheit UCLUS zur Stigmaforschung. Sie untersucht die Entstehung und den Umgang mit Stigmatisierung bei Menschen mit Behinderungen, psychischen Störungen und Menschen im Alter. In ihrer Antrittsvorlesung verdeutlichte sie die Auswirkungen der Stigmatisierung auf Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung und stellte empirisch bewährte Strategien vor, die Stigmatisierung zu reduzieren.
In der auf zunächst drei Jahre angelegten Kooperation sollen die partizipative Forschung und die Forschung zur sozialen Inklusion von Erwachsenen mit Behinderung vertieft werden. Die „starke Anwendungsperspektive“ verbindet die Forschungsgruppe um Prof. Scior und das Institut für Teilhabeforschung der katho, so Prof. Dieckmann. Denn das Hauptinteresse beider liegt auf der Frage, wie sich Stigmatisierungen verändern lassen.
Scior fokussiert sowohl die staatliche und gesamtgesellschaftliche Ebene wie auch Gemeinwesen, Organisationen, persönliche soziale Netzwerke und das Stigma-Management durch die Betroffenen selbst. Am University College London sind auch Menschen mit Behinderung Teil ihres Forschungsteams. Katrina Scior ist in internationalen wissenschaftlichen Organisationen engagiert und führt u.a. Projekte für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch.
Text: Prof. Dr. Friedrich Dieckmann, Institut für Teilhabeforschung
Fotos: Prof. Dr. Felix Nuss