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Halbzeit-Resümee: Spannende Bilanz der Veranstaltungsreihe „Vertiefungsspur ASD“

In der Verantwortungsgemeinschaft für das gelingende Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen rücken unterschiedliche Professionen enger zusammen. Das Projekt Vertiefungsspur ASD bietet seit dem 03.11.2025 jeden Montagabend von 18:15 bis 20:45 Uhr die Vortragsreihe „Fallübergreifende Fachpraxis“ für Studierende und Fachkräfte an.

Besuch der Oberstaatsanwältin Katja Schlenkermann-Pitts

Vortrag zum Thema Kriminal- und Sexualdelikte, Menschenhandel und Glückspiel von Heike Reiz, Leiterin Kriminalkommissariat 12, Polizei Aachen.

Besuch des Familienrichters Rainer Harnacke

Akteure aus Justiz, Polizei, Medizin und Sozialer Arbeit geben einen regionalen, professionsübergreifenden Einblick in Theorie und Praxis ihrer Arbeit sowie der Zusammenarbeit mit anderen Professionen im Kontext des Kinderschutzes.

Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, aufzuzeigen, wie Kinderschutz in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern verstanden, bewertet und umgesetzt wird. Die Referentinnen und Referenten erläutern Schnittstellen, Kontaktpunkte und Kooperationsbedarfe mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) des Jugendamtes, um kinderschutzrelevante Maßnahmen rechtssicher, wirkungsvoll und zeitnah zu gestalten. Damit wird ein fundierter Wissenstransfer ermöglicht, der allen Beteiligten zugutekommt.

Fünf Abende - fünf Perspektiven

Bisher wurden bereits fünf Abende mit beeindruckendem Engagement und praxisnahem Wissen umgesetzt. Den Auftakt der Veranstaltungsreihe gab Frau Schlenkermann-Pitts, Oberstaatsanwältin, Pressesprecherin und Opferschutzbeauftragte der Staatsanwaltschaft Aachen. Sie bot den Teilnehmenden wertvolle Einblicke in die Arbeit der Staatsanwaltschaft, insbesondere im Bereich Sexualdelikte an Minderjährigen und Frauen, und erläuterte die Analysen, die vor einer Anklage erfolgen.

Frau Reitz, erste Kriminalhauptkommissarin und Leiterin des Kriminalkommissariats 12, Polizei Aachen, demonstrierte, wie speziell geschulte Beamtinnen und Beamte Kinder und Jugendliche mit Gewalterfahrungen kindgerecht befragen. Ein wirkungsvoller Schritt in der Zusammenarbeit mit den Jugendämtern ist die im Juni 2023 in kraftgetretene Kooperationsvereinbarung zwischen der Polizei Aachen und den Jugendämtern der Stadt und StädteRegion Aachen. Das gegenseitige persönliche Kennenlernen und das Verstehen der unterschiedlichen Arbeitslogiken stärken seitdem die Zusammenarbeit.

Der dritte Themenabend widmete sich den familiengerichtlichen Verfahren. Herr Harnacke, Direktor des Amtsgerichts Eschweiler/ Familienrichter, erläuterte die vielfältigen Aufgaben des Gerichts und veranschaulichte anhand pseudonymisierter Fallbeispiele die Rollen der unterschiedlichen Verfahrensbeteiligten.

Die Abende „Verfahrensbeistand“ (Referat: Frau Taufenbach, zert. Verfahrensbeiständin) und „Berufsvormundschaft“ (Referat: Frau Hefer, Berufsvormundin) knüpften thematisch an den zuvor behandelten Themenbereich an und erläuterten, wann das Gericht einen Verfahrensbeistand bestellt und welche Aufgaben der Vormund beziehungsweise Ergänzungspfleger übernimmt. Die Referentinnen machten deutlich, dass der Verfahrensbeistand die Interessen des Kindes vor Gericht vertritt und dass Vormundschaften, an Eltern statt, die rechtliche Personensorge sicherstellen.

Spannende Einblicke in die Praxis für die Studierenden

Die Studierenden der Hochschule zeigen sich begeistert von den Fachbeiträgen und dem intensiven Austausch. Ein Zitat einer Teilnehmerin verdeutlicht die Wirkung der Reihe: „Die Themenabende der Vernetzten Fachpraxis geben mir Einblicke, welche Aufgaben die benachbarten Berufsfelder im Kinderschutz übernehmen und wie wichtig die Zusammenarbeit mit dem ASD ist.“ Diese Rückmeldung trifft den Kern der Veranstaltungsreihe: praxisnahe Wissensvermittlung, die Verbindungen schafft und die Bedeutung der fachübergreifenden Kooperation herausstellt.

Fortführung und Ausblick: Noch weitere fünf Abende stehen in diesem Semester auf dem Programm. Bis zum 26.01.2026 dürfen wir weitere Fachkräfte aus den Bereichen Medizin und Soziale Arbeit begrüßen, die den Theorie-Praxis-Transfer bereichern.

Fazit: Die Halbzeit zeigt eine erfolgreiche, kooperative Lern- und Diskussionsplattform, die fachübergreifende Perspektiven öffnet und einen wichtigen Beitrag leistet, Studierende gezielt auf die spätere Arbeit im ASD vorzubereiten. Die aktive Teilnahme an der Veranstaltungsreihe bietet unseren Studierenden die Chance, bereits früh wertvolle Kontakte zu Expertinnen und Experten der regionalen Praxis zu knüpfen, die den Einstieg ins Berufsleben nachhaltig erleichtern können.
 

Das Projekt „Vertiefungsspur ASD“ wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW gefördert.

 

Ansprechperson Vertiefungsspur

Nadine Faber-Strauch

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Aachen, Sozialwesen

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