katho trauert um früheren Paderborner Dekan Prof. Dr. Friedhelm Eller

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Geboren 1945 im sauerländischen Fleckenberg verbrachte Friedhelm Eller seine Schulzeit im westfälischen Gronau. Sein Studium absolvierte er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Dort schloss er 1970 zunächst sein Studium der katholischen Theologie mit dem Vertiefungsgebiet Pastoraltheologie ab. Einen weiteren Diplom-Titel erhielt er drei Jahre später in der Psychologie. Diese Profession prägte fortan Friedhelm Ellers akademische Laufbahn – stets begleitet durch die Werte und Kompetenzen seines zuvor aufgenommenen Studienfaches, der Pastoraltheologie. Am Institut für Psychologie der Freien Universität Berlin (FU) vertiefte er über mehrere Jahre seine wissenschaftliche Forschung, schärfte deren Praxisrelevanz unter anderem durch die Fachberatung einer Tagesstätte für Kinder mit Förderbedarf und promovierte 1982 schließlich an der FU Berlin zur verhaltenstheoretischen Analyse von Eltern-Kind-Interaktionen.

Seine psychologische Expertise gab Prof. Dr. Friedhelm Eller zunächst in Lehraufträgen an der Evangelischen Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik in Berlin weiter. Dann folgte im April 1985 der Ruf an unsere Hochschule, an die Abteilung Paderborn. Dem dortigen Fachbereich Sozialwesen blieb er als Professor für das Lehrgebiet Psychologie mit den Schwerpunkten allgemeine Psychologie, pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2010 treu.

Prägendes Wirken als Dekan des Paderborner Fachbereichs Sozialwesen

Die wohl tiefsten Spuren seines Engagements für die Hochschule und ihre Paderborner Abteilung finden sich sicherlich in Ellers Wirken als Dekan. Von 1999 bis 2006 stand er dem Fachbereich Sozialwesen in zwei Amtszeiten vor und brachte diesen auf vielerlei Ebenen gewinnbringend in Bewegung: In einem gemeinsamen prozess- und konsensorientierten Dialog führte er den Fachbereich erfolgreich durch die Herausforderungen und Veränderungen rund um die nötigen Studiengangsreformen im Zuge des sogenannten Bologna-Prozesses. Zugleich erkannte er die Notwendigkeit, die Hochschule in ihrer Region fachlich und politisch stärker zu verankern – und gleichzeitig sichtbarer zu machen. Mit hohem Aufwand, intensiver Kommunikation und der Professionalisierung der Außendarstellung legte er Grundlagen für den „guten Ruf“, den die Abteilung Paderborn bis in die Gegenwart genießt. Gleiches gilt für den Einzug von EDV und infrastruktureller Technik als effektive Unterstützung für Studium, Lehre und Forschung an einer Hochschule – das ist seiner unermüdlichen Pionierarbeit zu verdanken. Friedhelm Eller vermochte als Dekan, Entwicklungen in ihren Anfängen zu erkennen, deren Bedeutung für die Hochschule richtig einzuschätzen und Mitgestaltung anzuregen. Ihn begleitete dabei ein Gespür für Kommunikation, die er – auch in spannungsgeladenen Transformationsprozessen – mit Achtsamkeit und Sorgfalt versah. 

Zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand erinnerten damalige Kolleg_innen daran, mit Friedhelm Eller „wohltuend Kontakt auf Augenhöhe erlebt zu haben“. Studierende wiederum spürten seinen besonderen Respekt und seine außerordentliche Fairness ihnen gegenüber, insbesondere wenn diesen das Studiums nicht so leichtgefallen war. So verlieren wir mit Prof. Dr. Friedhelm einen allseits geschätzten Kollegen und Menschen, dem unsere Hochschule – nicht zuletzt durch sein prägendes Wirken als Dekan – zu großem Dank verpflichtet ist.

Wir werden ihn in guter Erinnerung halten.

Prof.in Dr.in Barbara Schermaier-Stöckl
Rektorin

Bernward Robrecht
Kanzler

Prof. Dr. Dr. Martin Hörning
Dekan des Fachbereich Sozialwesen, Abteilung Paderborn

Die Beisetzung ist am Freitag, den 3. Mai 2024, um 10:45 Uhr auf dem Zentralfriedhof in Münster.