Verabschiedung von Prof. Andreas Reiners: Ein Abschied mit Ausblick
Die Veranstaltung stand nicht nur im Zeichen seines Abschieds und der Würdigung seines langjährigen Wirkens an der katho, sondern sie war auch ein Austausch über die in dieser Zeit entstandenen Kooperationen, Lehrinhalte, Projekte und deren Weiterführung an der Hochschule.
Die feierliche Verabschiedung begann mit musikalischer Begleitung der Band Sin Fronteras um den katho-Absolventen Juan Pablo Raimundo. Nach einer Begrüßung durch den Dekan Prof. Martin Spetsmann-Kunkel folgten Redebeiträge von Rektorin Barbara Schermaier-Stöckl und Kanzler Bernward Robrecht, die das akademische und berufliche Wirken von Professor Reiners würdigten.
40 Semester Forschung und Lehre, ein Profil
Rektorin Schermaier-Stöckl hob in ihrer Rede die Themen hervor, die Andreas Reiners‘ Wirken geprägt haben: „Vom Strukturwandel der Region Aachen, Sozial- und Armutsberichten mit Einfluss auf die regionale Politik, die auch bundesweite Beachtung fanden, über soziale Ungleichheit, Sozialpolitik, Ökonomie und Gesellschaft, Armut und Ausgrenzung, Soziale Inklusion und das europäische Sozialmodell“, um nur einige zu nennen „die Dich in Lehre und Forschung in den letzten 20 Jahren beschäftigt haben.“
Dabei sei Prof. Reiners seine doppelte Qualifikation, das Studium der Soziologie, der Volkswirtschaftslehre und Politischen Wissenschaft sowie der Sozialen Arbeit zugutegekommen. Zudem, so betonte die Rektorin, „bist Du, lieber Andreas, ein angenehm ruhiger, unaufgeregter und humorvoller Kollege.“
Ein Abschied mit Ausblick
In den anschließenden Talk-Runden, moderiert von Prof.in Dr.in Marion Gerards und Prof. Norbert Frieters-Reermann, kamen Wegbegleiter_innen, Absolvent_innen und Netzwerkpartner_innen zu Wort. „Dabei ging es erfreulicherweise nicht so sehr um mich, sondern um Kooperationen, zum Beispiel mit dem DGB und Misereor; um Projekte wie das bezahlte Praktikum; um Lehrinhalte, wie Community Organizing und eine politische Praxis Sozialer Arbeit, die auch nach meinem Ausscheiden weitergeführt werden sollen. Was mich sehr freut“, so Prof. Reiners.
Reiners Anliegen fasste Dekan Spetsmann-Kunkel treffend zusammen: „Wie kann, ganz praktisch im Studium der Sozialen Arbeit, die Möglichkeiten konkreter politischer Arbeit vor Ort den Studierenden vermittelt werden, um den notwendigen Beitrag zu einer gerechten Gesellschaft und einem gelingenden Leben zu leisten?“
Würdigung des Engagements
Der Dekan würdigte zudem das Engagement von Andreas Reiners in der akademischen Selbstverwaltung, als Prodekan, als Auslandsbeauftragter, Modulbeauftragter der Module Soziologie und Politikwissenschaft, Ansprechdozent für Stipendien und Studienförderung und lange Jahre als Mitglied im Fachbereichsrat.
Dank und Ausklang
Zum Abschluss der Veranstaltung richtete Prof. Reiners persönliche Worte an die Anwesenden. Er bedankte sich bei akademischen Kolleg_innen und Projektpartner_innen und ausdrücklich auch bei studentischen und wissenschaftlichen Mitarbeitenden, der Verwaltung, der Haustechnik, Hausreinigung, IT-Abteilung und der Bibliothek. Auch hier, am Ende seiner akademischen Laufbahn, ist es Andreas Reiners wichtig, alle mitzudenken. Neben seinem Dank betonte er, dass die sozialen und politischen Fragen weiterhin seine Aufmerksamkeit finden werden. Er schloss mit den Worten des Soziologen Zygmunt Bauman: „Wer sich an der Verleugnung der Tatsache beteiligt, dass die soziale Ordnung von Menschen gemacht und veränderbar ist, der erfüllt den Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung.“
Nach einem fröhlichen Ausklang bei Essen, Trank und Tanz endete der Abend in Dankbarkeit und Anerkennung für eine beeindruckende Karriere. Mit Andreas Reiners geht ein geschätzter Kollege, Wissenschaftler und engagierter Hochschullehrer – doch sein Anliegen, Studierende, Initiativen und wichtige sozialpolitische Anliegen in ihrem Wirken zu unterstützen, wird weiter Früchte tragen.