Gemeinsames Zertifikat macht angehende Fachkräfte „Kompetent im Kindesschutz“
Ziel des Lehrprogramms ist es, Praxisanforderungen des Kinderschutzes bereits in der Ausbildung zu vermitteln. Die Idee entstand aus der langjährigen Kooperation zwischen Prof. Dr. Michael Böwer und des Kreisjugendamtsleiters Dipl. Sozialarbeiter Günther Uhrmeister sowie Frau Annabell Timmer, M.A., Abt. Jugendhilfeplanung & Qualitätsmanagement.
Studienablauf
Für Studierende beginnt der Einstieg in das innovative Profil im vierten Semester mit einer Lehrveranstaltung zu den rechtlichen Rahmenbedingungen des Kinderschutzes. Prof. Dr. jur. Christopher Beermann übernahm als Fachvertreter des Kinder-, Jugend- und Familienrechts diesen Baustein von Prof. Dr. rer. pol. Gerhard Kilz. Darüber hinaus lehrt Prof. Dr. Michael Böwer sozialpädagogische Theorien und multiperspektivisches Fallverstehen im Kinderschutz.
Im fünften Semester sind die Studierenden mit einer Beobachtungsaufgabe 100 Tage im Praxisfeld der Jugendämter und der Hilfen zur Erziehung tätig. Hier nehmen Praxisdozenten des Kreisjugendamtes aus der Perspektive des ASD-Kinderschutzdienstes eines Jugendamtes die Gefährdungseinschätzung in den Fokus. Zugleich werden Präventionsstrategien des Sozialen Frühwarnsystems mit Praktikern anderer Dienste und Einrichtungen vermittelt.
Anschließend absolvieren Student_innen das sechste Semester bei Annabell Timmer, M.A.: "Fallwerkstätten" bieten in der praxisnahen Ausbildungsphase die notwendige Vertiefung und Verbindung zwischen Theorie und Praxis. Frau Timmer ist als Fach- und Führungskraft für diesen Teil verantwortlich und promoviert zu Kinderschutz unter Kooperation von Prof.in Dr.in Sandra Landhäußer, Uni Paderborn und Prof. Dr. Michael Böwer im Rahmen des Programms WIN_doctorate. Dieser Einbezug im interdisziplinären Rahmen stärkt wechselseitig die Vernetzung, Integration im Wissenschaftsalltag und die Kompetenzvermittlung.
In einem gemeinsamen Abschlusskolloquium schließen die Studierenden ihr Zertifikat ab. Seit dem Pilotdurchgang erhielten mittlerweile rund 50 Studierende das Zertifikat.