BOU – Bibelorientierte Unternehmenskultur
Projektsteckbrief
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Laufzeit | 01.01.2018 – 31.07.2020 |
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Projektbeschreibung
Als auslösende Faktoren des Forschungsprojekts „Bibelorientierte Unternehmenskultur“ können in erste Linie zwei Entwicklungslinien benannt werden: Zum einen kommt in Zeiten wachsender Säkularität, in denen das Verhältnis von Glaube, Kirche und Gesellschaft auf dem Prüfstand steht, Unternehmen mit kirchlicher Anbindung eine besondere Bedeutung zu. Als Institutionen, in denen in unterschiedlicher Weise die Unterstützung und Begleitung von Menschen im Mittelpunkt stehen, sind sie – oft unausgesprochen – Orte der Begegnung von Existenz und Evangelium außerhalb des traditionellen, gemeindekirchlichen Lebens. Das damit gegebene Potenzial zur Sinnstiftung bleibt allerdings meist ungehoben. Hier kann offene bibelorientierte Reflexion ansetzen und nicht nur sinnstiftend, sondern auch resilienzfördernd wirken. Eine solche Bedeutung der Bibel – und damit zur zweiten Entwicklungslinie im Vorfeld des Projekts – wird zunehmend auch von kirchlicher Seite her betont. Im Erzbistum Köln wurde etwa von Seiten der Bistumsleitung, namentlich von Kardinal Wölki, der Einsatz und die Beschäftigung mit der Bibel empfohlen.
Nach einer Reihe von persönlichen Begegnungen zwischen dem Institut für pastorale Praxisforschung und bibelorientierte Praxisbegleitung und der Katholischen Jugendagentur Leverkusen – Rheinberg – Oberberg (KJA LRO) sowie nach gemeinsamen Überlegungen entstand die Idee, das Anliegen der expliziten Integration biblischer Texte im Unternehmensalltag aufzugreifen und über das Potenzial einer bibelorientierten Unternehmenskultur nachzudenken. So kam es zur Konzeption des Projekts, das von der KJA LRO mit Thomas Droege als Geschäftsführer initiiert wurde. Die exegetisch-wissenschaftliche Begleitung oblag dem Institut für pastorale Praxisforschung und bibelorientierte Praxisbegleitung (IbiP, Prof. Dr. Christiane Koch als Projektleitung und Mag. theol. Lukas Rebbe als Wissenschaftlicher Mitarbeiter), die unternehmerische Perspektive wurde von Ruth Dießel (Ergon + Partner) eingebracht. In drei Projektphasen wurden Identifikationsprozesse mit der Bibel angeregt, praktische Anwendungen erprobt und strukturelle Verankerungen einer bibelorientierten Unternehmenskultur geortet. Sowohl die Evaluationen der ersten beiden Projektphasen (durch leitfragengestützte qualitative Interviews) wie auch die Praxisprojekte in der dritten Phase ergaben, dass die Beteiligten mit großen Gewinn auf die intensive Zeit der Durchführung des Projekts zurückblicken. Im Zuge der gemeinsamen Bibelarbeit wurden nicht nur eigene existentielle Fragen berührt, sondern auch das Potenzial der Team-Bildung als biblischen Texten inhärent entdeckt. Auch der Geschäftsführer konnte in seinem Resümee zum Abschluss des Projekts eine Reihe von Schlussfolgerungen formulieren, die in der KJA LRO Umsetzung finden sollen.
Die ausführliche Dokumentation des Projekts, welches im November 2020 zum Abschluss kam, erscheint in Band 8 der Reihe „Kirche in Zeiten der Veränderung“ unter dem Titel: „Mehr als Leitbilder“. Ansprüche an eine christliche Unternehmenskultur. Geplanter Erscheinungstermin ist September 2021.
Prof'in Dr. Christiane Maria Koch
Professorin für Biblische Theologie; Dezentrale Gleichstellungsbeauftragte
Paderborn, Theologie
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Lukas Rebbe