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Was fördert die Integration? Befragung der Besucher_innen und Mitwirkenden des „Tages der Integration“ in Aachen 2018

Evaluationsstudie: Perspektiven der Weiterentwicklung

Projektsteckbrief

Projektsteckbrief
Status
  • abgeschlossen
Laufzeit 01.07.2018 – 30.04.2019
Themengebiete
  • Integration, Sozialwesen
Standort
  • Aachen
Institute
  • Institut für angewandte Bildungs- und Diversitätsforschung

Projektbeschreibung

Das Forschungsprojekt zielte auf die Evaluation des „Tages der Integration 2018” in Aachen, an dem über 200 Organisationen beteiligt waren und der von mehreren Tausend Bürger_innen besucht wurde. Die zentrale Fragestellung lautete: Ist der jährlich stattfindende Aachener „Tag der Integration“ noch eine zeitgemäße Maßnahme der Integration im städtischen bzw. städteregionalen Kontext?

Diskussionen im Rahmen der Weiterentwicklung des Integrationskonzepts der Stadt Aachen sowie kritische Anfragen von Lehrenden und Studierenden der katho zur inhaltlichen Ausrichtung des „Tages der Integration” führten Ende 2017 / Anfang 2018 zu einer Anfrage der Stadt Aachen an die Hochschule, eine systematische Befragung der Besucher_innen und Mitwirkenden der Veranstaltung durchzuführen. Mit den Kommunalen Integrationszentren der Stadt Aachen und der StädteRegion Aachen wurden Zielsetzung und Rahmenbedingungen für eine Evaluationsstudie entwickelt sowie die Durchführung organisiert. Dem Bistum Aachen als Mitveranstalter wurden begleitend Informations- und Austauschgespräche angeboten.

Von 20 geschulten Studierenden des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit wurden am „Tag der Integration“ am 02.09.2018 290 Interviews mit Mitwirkenden und Besucher_innen geführt. Die Befragung erfolgte anhand eines mit Masterstudierenden der Sozialen Arbeit (Schwerpunkt ‚Bildung und Teilhabe‘) entwickelten Evaluationsbogens. Anschließend wurden die erhobenen Daten statistisch aufbereitet, mit quantitativen und qualitativen Methoden systematisch ausgewertet, interpretiert und visualisiert.

Zentrale Ergebnisse: Der „Tag der Integration“ ist ein Erfolgsmodell, der von vielen Menschen aller Generationen, unterschiedlicher Nationen und Religionen zum ersten oder auch wiederholten Mal besucht und positiv bewertet wurde. Vor allem bei Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind, fand die Veranstaltung großen Anklang. Er wird zum einen als Ort des Dialogs geschätzt und zum anderen als Möglichkeit zur Information. Insofern kann der Veranstaltung eine integrative Funktion zugesprochen werden. Konkrete organisatorische Ideen zur Weiterentwicklung richteten sich u. a. auf eine verbesserte mehrsprachige Werbung sowie Nutzung moderner Medien, um möglichst viele Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Zudem wünschten sich die Besucher_innen eine größere Themenvielfalt. Neben Bildungs- und religiösen Inhalten sollten Angebote zur Wohnungsmarktsituation und zu gesellschaftlichen Diskursen aufgegriffen werden. Auch Ideen im Hinblick auf eine aktivere und gleichberechtigtere Teilnahme aller Gruppen (Mitwirkende und Besucher_innen) in partizipativ gestalteten Veranstaltungsformaten wurden als notwendige Verbesserung des Konzeptes formuliert.

Eine weitere Forderung war die Einbeziehung von sozialen und politischen Fragestellungen, die für das Gelingen der Integration relevant sind. Perspektivisch könnte der „Tag der Integration“ nicht nur ein Ort der Begegnung sein, sondern auch zu einem Ort der Diskussion aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen bzw. zu einem Ort politischer Interessenvertretung werden. Zunächst wurden die Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Konzeption des Tages der Integration den Trägern der Veranstaltung in den Kommunalen Integrationszentren und im Bistum Aachen vorgestellt. Darüber hinaus wurde das Forschungsteam der katho zu den Sitzungen des Sozialausschusses am 02.02.2019 sowie des Integrationsrates am 27.03.2019 der Stadt Aachen eingeladen. Hier wurden die Ergebnisse und Empfehlungen präsentiert und mit den verantwortlichen Kommunalpolitiker_innen und gewählten Vertreter_innen der Migrationsorganisationen diskutiert.

Prof.in Dr.in Marianne Genenger-Stricker

Professorin für Soziale Arbeit, im Ruhestand
Fachbereich Sozialwesen, Aachen

E-Mail: m.genenger-stricker(at)katho-nrw.de

Carmen Nos

Carmen Nos

Dekanatsreferentin Öffentlichkeitsarbeit

Aachen, Sozialwesen, Dezernat I - Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten

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