VIKTOR – Vernetzte Hilfen für einsame ältere alkoholkranke Männer
ein Forschungs- und Praxisprojekt zur Einsamkeitsreduktion und Integration männer - und altersgerechter Suchtarbeit
Im Rahmen des Projektes VIKTOR wird ein Gruppenprogramm für einsame, alkoholkranke Männer im Alter von über 55 Jahren entwickelt, implementiert und evaluiert. Das Programm soll auf Basis verhaltenstherapeutischer Konzepte die soziale Teilhabe der Teilnehmenden verbessern, Einsamkeit reduzieren und den Suchtmittelkonsum senken. Darüber hinaus soll ein Vernetzungsmodell die Versorgungsstruktur analysieren und verbessern.
Projektsteckbrief
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Laufzeit | 01.08.2019 – 31.07.2022 |
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Projektbeschreibung
Hintergrund
Mit VIKTOR soll eine wichtige Forschungs- und Versorgungslücke angesprochen werden. In unserer älter werdenden Gesellschaft, in der die Männer den größeren Anteil an Suchterkrankten darstellen, fehlen spezifische Angebote, die männliche Bedürfnisse im Alter und relevante Themen in den Fokus stellen. VIKTOR setzt hier an und hat auf Basis der im Forschungsprojekt MIASA (Mittendrin im Alter statt allein) konzipierten und evaluierten Intervention ein ähnliches Programm entwickelt, das in Kleingruppen umgesetzt wird. Die Intervention im Rahmen von VIKTOR ist modularisiert und umfasst 10 Sitzungen. Inhaltlich und didaktisch orientiert sich die Intervention an aktuellen Forschungsergebnissen und bewährten sucht- und verhaltenstherapeutischen Techniken und Programmen. Jedes Modul behandelt ein bestimmtes Thema und besitzt eine Dauer von jeweils 90 Minuten. Die Inhalte wurde in engem Kontakt mit ExpertInnen aus der Praxis und Betroffenen im Rahmen von Fokusgruppen diskutiert und entwickelt, sodass sichergestellt wurde, dass sich die Teilnehmer angesprochen fühlen und von der Teilnahme profitieren.
Methodik:
Die Umsetzung von VIKTOR erfolgte an insgesamt 7 Praxisstandorten in NRW. Dabei handelt es sich um ambulante Suchthilfeeinrichtungen in städtischen und ländlichen Regionen NRWs. Die Überprüfung der Wirksamkeit des VIKTOR-Gruppenprogramms erfolgt anhand standardisierter Fragebogenverfahren zu drei Messzeitpunkten (prä, post, 6 Monats- Katamnese). Primäre Outcome-Variablen der Wirksamkeitsevaluation beziehen sich auf die soziale Teilhabe und den Suchtmittelkonsum der Teilnehmer. Es wird eine Verbesserung der sozialen Teilhabe und eine Reduktion des Suchtmittelkonsums angestrebt. Darüber hinaus wird erwartet, dass sich eine Verbesserung auf weiteren Variablen wie Einsamkeit, Selbstfürsorge und allgemeinem Wohlbefinden zeigt. Die Prozessevaluation erfolgt anhand qualitativer und quantitativer Einschätzungen der Teilnehmer sowie durchführenden GruppenleiterInnen. Praktikabilität und Akzeptanz der Intervention sowie Zufriedenheit mit den Inhalten wurden dabei im Zuge der Durchführung nach jedem der 10 Termine (formativ) sowie nach Abschluss der Gesamtintervention (summativ) evaluiert.
Prof. Dr. rer. nat. Michael Klein
Professor für Psychologie
Fachbereich Sozialwesen, Köln
E-Mail: suchtforschung(at)katho-nrw.de
- AWO Sucht- und Drogenberatungsstelle Kreis Coesfeld, Lioba Krüger-Rosenke und Ronja Gattinger
- Caritasverband Moers-Xanten e.V., Claudia Frank und Florian Nick
- Caritas Suchtkrankenhilfe Rheinbach, Andrea Kölsch
- Diakonisches Werk im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg e.V., Alena Große-Honebrink und Holger Müller
- Diakonisches Werk Mönchengladbach e.V., Dirk Goedeking und Ulrike Kraus
- Diakonie Münster, Franz-Josef Wille und Marion Lischka
- Diakonisches Werk Sieg und Rhein, Hans-Joachim Fischer Christian Weber