Forschungsschwerpunkt Netzwerkforschung in der Sozialen Arbeit
Der Forschungsschwerpunkt Netzwerkforschung in der Sozialen Arbeit nutzt und entwickelt empirische Verfahren der sozialen Netzwerkanalyse und der sprachlichen Rekonstruktion von Selbst- und Fremdpositionierungen. Zentrale Untersuchungsgegenstände lassen sich auf Ebene der direkten Fallarbeit, auf der Ebene einzelner Organisation und interorganisationaler Zusammenarbeit und auf der Ebene des Gemeinwesens fokussieren.
Kurzinfo
Standort |
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Gründungsdatum | 2005 |
Kontaktadresse des Instituts |
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen |
Der Forschungsschwerpunkt Netzwerkforschung in der Sozialen Arbeit bündelt abteilungsübergreifend die Kompetenzen zu sozialer Netzwerkanalyse, Selbst- und Fremdpositionierungen, Social-Support-Forschung sowie Netzwerkarbeit und Relationaler Theorie Sozialer Arbeit. Unterschiedliche fachwissenschaftliche Hintergründe sollen integriert werden, um der Komplexität des Gegenstandsbereichs und der Vielfalt der bestehenden Handlungsfelder (zum Beispiel Sozialraum, Gemeindepsychiatrie, Jugendhilfe) gerecht zu werden.
Transdiszplinarität verstehen wir auch als Zusammenarbeit mit der Praxis: bei konkret formulierten Bedarfen und fachlichen Fragen und wie sie in Form sozialer Probleme oder in gesellschaftlichen Grenzsituationen implizit zum Ausdruck kommen. Erfahrungen aus der Praxis sollen systematisiert, evaluiert und auf Generalisierbarkeit geprüft werden.
Der Forschungsschwerpunkt setzt sich darüber hinaus zum Ziel, durch Grundlagenforschung zum wissenschaftlichen Erkenntnisforschritt in seiner eigenen Systematik beizutragen.
- Case Management: Analyse und Entwicklung von Verfahren zur Etablierung des Konzeptes in unterschiedlichen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit und Heilpädagogik
- Sozialpädagogische Diagnostik/ Fallverstehen: Analyse und Entwicklung von Prozessen fachlicher Beurteilung und (inter-)organisationaler Anforderungen/Qualifizierung der Praxis
- Netzwerkmanagement: Entwicklung von Verfahrensstandards des Netzwerkmanagements auf der Organisationsebene
- interinstitutionelle Netzwerkarbeit in Handlungsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe, des Gesundheitswesens, des Pflegewesens sowie im Bereich der integrierten Versorgung
- individuelle und kommunale/regionale Teilhabeplanung Bereich der Eingliederungshilfe
- Sozialraumorientierung: Untersuchung lokaler und regionaler Vernetzungsstrukturen im Rahmen des S_inn-Pilotprojektes ‘Sozialwissenschaftsladen’ mit Standardverfahren der sozialen Netzwerkanalyse sowie ergänzenden Interviews zu mehr oder weniger produktiven Spannungsfeldern im Netzwerk. Darüber hinaus K2-DiCV-Projekt zum Raumnutzungsverhalten obdachloser Menschen und zur Vernetzungsanalyse von Einrichtungen der Obdachlosenhilfe in Köln.
CHAT - Checken, Abklären und Entscheiden, Tun: Jugendliche gegen sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen stark machen. Handreichungen für pädagogische Fachkräfte für die niedrigschwellige Arbeit mit (Gruppen von) Jugendlichen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Vorbelastungen. Teilprojekt B: Verstehen und Bearbeiten (zielgruppenspezifischer) Hürden beim Herstellen von Schutz. BMBF-Förderlinie: Transfer von Forschungsergebnissen zum Schutz von Kindern und
Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt. Laufzeit 12/2021-11/2024. Ansprechpartner: Prof. Dr. Heiko Löwenstein
Alber, L., Brocke, F., Jennessen, S., Levin, C., Schäper, S. & Werschnitzke, K. (2020). Von der Schnittstelle zur Nahtstelle – Netzwerke von Eingliederungshilfe und Palliative Care in der Begleitung von Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung am Lebensende. Hospiz-Zeitschrift, 2/2020, 38-42.
Löwenstein, H. (2017). Persönlichkeitsstörung oder relationales Verhaltensmuster? Empirische Denkanstöße für sozial-behaviorale Interventionsansätze bei Borderline-Diagnose. Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis 49(4), 831–42.
Löwenstein, H. & Emirbayer, M. (Hrsg.) (2017). Netzwerke, Kultur und Agency. Problemlösungen in relationaler Methodologie und Sozialtheorie. Weinheim: Beltz-Juventa.
Löwenstein, Heiko. 2020. „Relationale Theorie und relationale Diagnostik“. Forum Sozial (4), 47-53.
Schäper, S. (2019). Planungskulturen und -traditionen - Potentiale und Hindernisse auf dem Weg zu einer inklusiven Sozialplanung, in: J. Schädler & M.R. Reichstein (Hrsg.). Sektoralisierung als Planungsherausforderung im inklusiven Gemeinwesen, Siegen: UniPrint, 27-40.
Schäper, S., Dieckmann, F., Rohleder, C., Rodekohr, B., Katzer, M. & Frewer-Graumann, S. (2019). Inklusive Sozialplanung für Menschen im Alter. Ein Manual für die Planungspraxis, Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
Schönig, W. (2021). Innovation bei Koopkurrenz in Netzwerken der Sozialwirtschaft. Produktive Balance in Bewegung. Weinheim/Basel: Beltz-Juventa.
Schönig, W. & Motzke, K. (2016). Netzwerkorientierung in der Sozialen Arbeit. Theorie, Forschung, Praxis. Stuttgart: Kohlhammer.
Schönig, W. & Löwenstein, H. (2020). Netzwerke Sozialer Arbeit im Corona-Krisenmodus. In Corona-Netzwerke – Gesellschaft im Zeichen des Virus (S. 179–86), herausgegeben von C. Stegbauer und I. Clemens. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.
- Evaluationsforschung
- Sozialraumanalysen
- Forschungsprojekte mit Partnern aus Wissenschaft
- Beratung und Begleitung von Kommunen, Einrichtungen und Diensten zum Thema Netzwerkarbeit/Netzwerkentwicklung
- Fortbildungsangebote zum Thema Netzwerkarbeit/Netzwerkentwicklung
- soziale Netzwerkdiagnostik