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| Köln,

Abschlussworkshop zum Forschungsprojekt „Raumnutzungsverhalten von Menschen in Obdachlosigkeit“

Am 17. November fand der Abschlussworksop des Forschungsprojekts "Raumnutzungsverhalten von Menschen in Obdachlosigkeit - Grundfragen und besondere Aspekte der Corona-Pandemie am Beispiel Kölns“ statt. Ziel des Workshops war es, Verbesserungspotenziale zu generieren und Forschungslücken zu eruieren. Dr.in Nora Sellner, Prof. Dr. Werner Schönig und Prof. Dr. Guido Heuel präsentierten die bisherigen Ergebnisse und erörterten die Bedeutung sowie den Wert der Forschungserkenntnisse mit den Teilnehmer_innen (Sozialarbeiter_innen und betroffenen Menschen) in wechselnden Kleingruppen.

Teilnehmer_innen des Abschlussworkshops

Das Projekt befasste sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Verhalten von obdachlosen Menschen in der „verwaisten“ Stadt. Es wurden mit Hilfe von GPS-Tracking Bewegungsmuster von zehn Obdachlosen aufgezeichnet. Gemeinsam mit diesen zehn obdachlosen Menschen wurden dann im Rahmen eines offenen Interviews die jeweiligen Trackingdaten ausgewertet. Darüber hinaus wurden auf Basis eines Facility-Based-Samplings 168 obdachlose Menschen anhand eines Fragebogens zu ihrem Raumnutzungsverhalten befragt.  „Der von uns gewählte partizipative Forschungssatz und die Kombination unterschiedlicher Methoden der Erhebung, u.a. mit Tracking-Daten, ist einmalig und hebt unsere Untersuchung hervor“, sagte Sellner. „Hieraus ergeben sich weitere Anhaltspunkte für die Forschung und Praxis.“  Projektziel ist, den entsprechenden Bezug der Unterstützungsangebote zukünftig lokal besser und möglichst nahe an der Lebenslage und Lebenswelt orientiert, anzubieten. Deshalb wurden Beteiligte eingebunden, um eine kritische Betrachtung der Hilfeinfrastruktur zu erhalten und entsprechend auszuwerten. Ein Teil der Ergebnisse ist bereits in eine neu erstellte Stadtkarte der Kölner Innenstadt integriert worden, in der Angebote der Wohnungsnotfallhilfe sowie Plätze und Orte für Unterstützungsleistungen für Obdachlose eingetragen wurden.

Durch die Tracking- Daten konnten zudem unterschiedliche Muster der Raumnutzung festgestellt werden: Es werden alltägliche feste Bahnen um den Lebensmittelpunkt und eine partielle Erweiterung außerhalb der festen Bahnen gewählt. Die meisten Obdachlosen nutzten die vorhandenen Angebote (angebotsinitiiert) und meist den ÖPNV als Fortbewegungsmöglichkeit. Zudem äußerten die Befragten den dominierenden Wunsch zur Beseitigung der existenziellen Notlage (Wohnen und Arbeit).

Das durch die CaritasStiftung im Erzbistum Köln und der katho geförderte Projekt wurde von Februar bis Juli 2022 erforscht und läuft noch bis Ende des Jahres.

News 2022 Soziales Forschung Köln Nachbericht
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