Antisemitismus und Verschwörungsdenken im Kontext der Corona-Pandemie
Im Zuge der „Hygienedemonstrationen“ gegen die politischen Maßnahmen der Pandemiebekämpfung artikulieren sich Verschwörungsmythen, die in ihrer Struktur antisemitisch sind. Die Unfähigkeit, das Abstrakte zu verstehen und das Bedürfnis, es projizieren zu wollen, folgt exakt dem grundlegenden Muster des Antisemitismus.
Bei den „Hygienedemonstrationen“ erleben wir aber auch manifesten Antisemitismus. Wenn sich Protestierende „Judensterne“ anheften oder die Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung mit dem Nationalsozialismus gleichsetzen, dann relativieren sie damit zugleich die Shoah und verharmlosen den Nationalsozialismus. Darin artikuliert sich ein tief verankertes Bedürfnis der Schuldabwehr und der Täter-Opfer-Umkehr.
Samuel Salzborn, Politikwissenschaftler, apl. Professor für Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen und seit August 2020 Antisemitismusbeauftragter des Landes Berlin analysiert in seinem Vortrag das antisemitische Verschwörungsdenken im Kontext der Covid-19-Pandemie und zeigt Kontinuitäten des Antisemitismus als negative Leitidee der Moderne auf.
Die Veranstaltung findet digital per Webex statt und wird moderiert von Martin Spetsmann-Kunkel.
Eine Anmeldung ist bis zum 14.06.2021 bei Julia Breidung (j.breidung(at)katho-nrw.de) möglich. Nach der Anmeldung erhalten Sie die Zugangsdaten zur Veranstaltung.
Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Und jetzt? – Die Covid-19-Pandemie und die Konsequenzen aus der Sicht von Sozialer Arbeit, Gesundheitswesen und Bildungsarbeit.