Fachtag zu inklusiver Sprache: Mit gegenseitigem Respekt mehr Inklusion in der Gesellschaft erreichen
Der Fachtag ging nicht nur der Frage nach, welche Begrifflichkeit die Referent_innen bevorzugen und weshalb, sondern auch der Frage, wie sprachliche Kommunikation mit Menschen mit Beeinträchtigung ohne Verunsicherung und Diskriminierung gestaltet werden kann. Sina Eghbalpour – Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Inklusion und Gleichstellung der katho an der Abteilung Aachen und Expertin in eigener Sache – moderierte kompetent den Fachtag.
Inklusive Sprache darf in Kontexten der Sozialen Arbeit nicht fehlen
Die fast 70 zugeschalteten Teilnehmenden begrüßten zunächst Prof.in Dr.in Marion Gerards (Gleichstellungsbeauftragte der katho, Abt. Aachen, und Leiterin des Instituts für angewandte Bildungs- und Diversitätsforschung), Prof. Dr. Joachim Söder (Prodekan der katho, Abt. Aachen) und Karin Jazra (Forschungsreferentin im Innovation-Lab Aachen) mit einleitenden Worten. Sie erläuterten, warum das emotionale Thema „Inklusive Sprache“ in einem Format für einen konstruktiven Umgang mit kontroversen Standpunkten zu gesellschaftlich relevanten Themen in Kontexten der Sozialen Arbeit nicht fehlen darf.
Der erste Vortrag von Prof. Dr. Dominik Farrenberg (Inklusionsbeauftragter der katho, Abt. Aachen) führte in das Thema ein, indem Überlegungen zur Definition von Sprache, Macht und dem Bezug zur Sozialen Arbeit dargestellt wurden. Als zweites lud Katja Lüke (Referentin für das Ressort Diversity und Inklusion im Sport beim Deutschen Olympischen Sportbund) in ihrem Vortrag „Inklusion – Mode oder Menschenrecht“ zu einem Perspektivwechsel auf Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention ein.
Nach einer Pause beendete Judyta Smykowski (Journalistin und Leiterin des Online-Magazins und Podcasts „Die Neue Norm“) mit ihrem Vortrag „Tapfer meistert sie ihr Schicksal... – Sprache über Behinderung“ den theoretischen Input der Veranstaltung und bewies einen differenzierten Blick auf die Darstellung von Behinderung in den Medien, indem sie sprachliche Negativbeispiele aufzeigte.
Prominent besetzte Podiumsdiskussion verdeutlicht das gleiche Ziel aller Anwesenden
Die anschließende Podiumsdiskussion war prominent besetzt mit den beiden Referentinnen sowie Prof. Dr. Gerd Ascheid (Vorsitzender der Lebenshilfe NRW und Vater eines Sohnes mit Trisomie 21), Philipp Jeschke (Philosophie B.A./ M.Ed., Musiker und seit seiner Geburt blind) und Sonja Mauritz (Leiterin des ambulanten Fachdienstes Leben & Wohnen e.V.). Neben einer sehr wertschätzenden Atmosphäre, anregenden Fragen aus dem Plenum, bereichernden Impulsen der Expert_innen und persönlichen Erfahrungsberichten wurde insbesondere eins deutlich:
Wer auch immer sich die Frage des Veranstaltungstitels nach Wortwahl und Sprachgebrauch wie auch immer beantwortet: Mit gegenseitigem Respekt als Basis für ein gleichberechtigtes Miteinander verfolgen alle Anwesenden das gleiche Ziel und leisten ihren Beitrag für mehr Inklusion in der Gesellschaft.
Der rege Austausch konnte im Anschluss noch an so genannten „Virtuellen Stehtischen“ in kleinen Untergruppen weitergeführt werden. Die Teilnehmenden nutzten dieses Angebot rege und vervollständigten so die gelungene Veranstaltung.