CARS veröffentlicht Working Paper von Andreas Benl über den ideologischen Impact der Islamischen Republik Iran
Spätestens seit der Ausrufung des ‚kritischen Dialogs‘ mit der Islamischen Republik Iran durch die deutsche Bundesregierung und die EU in den 1990er Jahren und dem zeitgleichen Branding verschiedener Fraktionen des iranischen Regimes als ‚pragmatisch‘ und ‚reformorientiert‘ stiegen die iranischen Djihadisten zu Dialogpartnern des Westens auf. Seitdem haftete ihnen in Europa und selbst in den USA deutlich weniger der Nimbus fremdartiger Barbaren an als sunnitischen Islamisten.
Dieser Text beleuchtet anhand iranischer Quellen und im Lichte westlicher etablierter, linker und rechtsradikaler Reaktionen auf die Politik des Regimes im Iran Komponenten der relativen politischen und ideologischen Erfolge der Islamischen Republik. Davon ausgehend wird gezeigt, in welcher Weise sich die politischen Konstellationen zwischen dem Westen, der Region des Mittleren Ostens und dem Iran seit dem Überfall der aus Teheran unterstützten Islamisten von Hamas und Palästinensischem Islamischem Djihad vom 7. Oktober 2023 auf Israel verändert haben.
DER AUTOR
Andreas Benl ist Vorstandsmitglied des Mideast Freedom Forum Berlin. Er hat Beiträge zu Geschichte und Gegenwart des Iran sowie zu Kulturrelativismus und Antisemitismus u. a. in den Sammelbänden Gesichter des politischen Islam (Berlin: Edition Tiamat 2023), Probleme des Antirassismus. Postkoloniale Studien, Critical Whiteness und Intersektionalitätsforschung in der Kritik (Berlin: Edition Tiamat 2022), An End to Antisemitism! Confronting Antisemitism in Modern Media, the Legal and Political Worlds (Berlin/Boston: de Gruyter 2021) und Iran – Israel – Deutschland. Antisemitismus, Außenhandel und Atomprogramm (Berlin: Hentrich & Hentrich 2017) veröffentlicht.