Die Dritte Mission an Hochschulen: katho kollaboriert erfolgreich mit chilenischer Partnerhochschule
Seit 2020 besteht zwischen der katho und der PUCV eine Kooperation, die nun durch das Engagement des Transfernetzwerks Soziale Innovation – s_inn Gestalt annahm. Nachdem das chilenische Forschungsteam um Jacqueline Reveco, Maite Jiménez und Gladys Jiménez im Herbst vergangenen Jahres ihre Kooperationsanfrage an die katho stellte, wurde unter Koordination von Laura Verena Corsten (Projektkoordination/Internationales, s_inn) ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Identifikation von bewährten bidirektionalen Transferpraktiken an zwei Hochschulen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten initiiert und erfolgreich durchgeführt. Die forschende Mitarbeiterin auf Kölner Seite ist Anna Liza Arp. Frau Arp ist studierte Sozialarbeiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Transfernetzwerk. Im letzten Jahr hat sie bereits im Pilotprojekt Sozial-Wissenschaftsladen selbst an der Dritten Mission mitgewirkt und nun im gemeinsamen Forschungsprojekt Interviews mit katho-Beschäftigten aus dem Bereich Transfer durchgeführt und ausgewertet.
Das Projekt "Die Dritte Mission an Hochschulen in Chile und Deutschland – geteiltes Verständnis, verschiedene Kontexte" (span. Titel "La vinculación con el medio desde una misma identidad en diferentes contextos culturales") fand am 6. Mai in einer abendlichen bilingualen Online-Veranstaltung seinen Höhepunkt, da erste Forschungsergebnisse den rund 50 Teilnehmenden aus Chile und Deutschland vorgestellt und diskutiert wurden. Unter den Teilnehmenden befanden sich die Rektoren beider Hochschulen, die hier erstmals virtuell aufeinandertrafen, sowie interessierte Lehrende, Forschende und Studierende der katho und PUCV.
Im ersten Vortrag der Veranstaltung erklärte Maite Jiménez, dass die Institution Hochschule eine "menschliche Erfindung" sei. Ausgehend davon würde dieser per se eine gewisse Bedeutsamkeit zugeschrieben und sie entspräche einem "gesellschaftlichen Gut", welches untrennbar mit einer gesellschaftlich-sozialen Verantwortung verbunden sei.
Der zweite Vortrag, der von der wissenschaftlichen Mitarbeitern Anna Liza Arp gehalten wurde, machte deutlich, dass die Dritte Mission in ihrem Forschungsansatz als eine Interaktion mit der Hochschulumwelt verstanden wird, die bidirektional ist und aufgrund ihrer Werteorientiertheit "als wertvolle Ergänzung zu Forschung und Lehre" anzusehen ist.
Die Diskussion, die sich an die Vorträge von Frau Jiménez und Frau Arp anschloss, zeigte Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten in der Konzeption und Umsetzung in beiden Ländern (Chile und Deutschland). Während die Dritte Mission als gesellschaftliches Engagement an der PUCV in Chile seit Gründung der Hochschule Teil ihrer Identität ist, so wird im deutschen Kontext die Dritte Mission als zusätzlicher Aufgabenbereich der Hochschulen definiert und umgesetzt. Es zeigte sich jedoch auch, dass sich die Chancen und Herausforderungen, die mit der Umsetzung der Dritten Mission zusammenhängen, von den befragten Hochschulangehörigen in beiden Ländern gleichen. Die Referentinnen stimmten zudem darin überein, dass es für die Dritte Mission keinen "Königsweg" gibt – genauso heterogen wie die Hochschulumwelt sind nämlich auch die Wege, mit ihr zu interagieren.
Die Ergebnisse der Untersuchung an der katho werden in einem Bericht in deutscher Sprache veröffentlicht. Eine gemeinsame fremdsprachige Publikation mit dem chilenischen Forschungsteam ist in Arbeit und soll noch in diesem Jahr erscheinen. Konzipiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Frau Corsten, die als Fachübersetzerin während des gesamten Projektverlaufs die zweisprachige Kommunikation übernahm und auch während der Live-Veranstaltung für eine gelungene Verständigung sorgte.
Für weitere Informationen:
Laura Verena Corsten, l.corsten(at)katho-nrw.de