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„Die Kraft des Bildes“: Sozialfotografie-Ausstellung am Standort Münster

Angehende Sozialarbeiter_innen und Heilpädagog_innen aus Münster befassten sich im Seminar „Sozialfotografie“ von Prof. Dr. Felix Manuel Nuss mit der theoretischen und historischen Bedeutung von Fotografie für soziale Berufe. Über die Auseinandersetzung der politischen Potenziale von Bildern haben die Studierenden eigene Fotoreihen entwickelt, die zu einer Ausstellung aufbereitet wurden. Diese ist noch bis zum 30. Juni 2024 am Standort Münster zu sehen.

Prof. Dr. Felix Manuel Nuss (2. v. l.) und die Studierenden der Sozialen Arbeit und Heilpädagogik/Inklusiven Pädagogik mit ihren Bildergebnissen.

Sozialfotografie nimmt tendenziell eine sozialkritische Richtung und Perspektive ein, die sich den Lebenslagen benachteiligter, exkludierter, unterprivilegierter und/oder von besonderem Hilfebedarf betroffener Menschen widmet. Dabei bewegt sie sich zwischen empathischer Dokumentation auf der einen Seite und konkreter Anklage gesellschaftlicher Ungleichheit auf der anderen Seite. Sie ist somit keine enthaltsame, nüchterne Sachaufnahme der Dinge, sondern ein fotografischer Ansatz, der häufig bewusst provokativ wirkt, dennoch an der Realität und erfahrenen Wirklichkeit einzelner Menschen und/oder bestimmter Gruppen interessiert und orientiert ist.

Die Kraft der Bilder ist mit dem Wunsch nach „Verständnis für das Andere“ und politischer und sozialer Veränderung verbunden. Dabei werden die fotografierten Menschen nie als Objekte dargestellt (Vermeidung von Voyerismus), sondern in teilnehmender Beobachtung porträtiert, um die Würde des Einzelnen und den Wert des subjektiven Lebensentwurfs zu unterstreichen.

Der_die Fotograf_in fungiert als eine Art ethnografische_r Autor_in, mit dem Ziel, die soziale Wirklichkeit „wiederzugeben“ und zu vermitteln. Sie_er lässt sich auf die Menschen, die Gruppe, das Quartier und die (unbekannten) Lebensrealitäten ein, versucht als eine Art „Seismograph“ auf Entdeckungsreise zu gehen und Wirklichkeiten zu dokumentieren.

Bei der Sozialfotografie steht die visuelle Kraft des Bildes im Vordergrund. Es soll und kann etwas vermittelt werden, was Worte nicht erreichen. Mit diesem Verständnis haben die 16 Studierenden unter Anleitung von Prof. Dr. Felix Manuel Nuss den Auftrag verfolgt, eigene explorative Fotoprojekte zu entwickeln. Anhand einer selbst gewählten Fragestellung, die sich während des Semesters entwickelt hat, haben die Teilnehmenden ein spezifisches sozialarbeiterisches oder heilpädagogisches Thema in den Fokus gerückt, theoretisch gerahmt und dabei die spezifischen Möglichkeiten und das methodische Potential des Mediums Fotografie für die Soziale Arbeit und Heilpädagogik/Inklusive Pädagogik kennengelernt.

Die vielfältigen Ergebnisse wurden bei einer Vernissage am Ende des Wintersemesters präsentiert und sind noch bis zum 30. Juni 2024 in den Fluren der katho am Standort Münster zu sehen.

Text: Prof. Dr. Felix Manuel Nuss
Fotos: Felix Manuel Nuss, Roudy Ali

 

 

Prof. Dr. Felix Manuel Nuss

Kontakt

Prof. Dr. Felix Manuel Nuss

Professor

Münster, Sozialwesen

Die Sozialfotografie-Ausstellung in den Fluren der Abteilung Münster.
Prof. Dr. Felix Manuel Nuss eröffnet die Vernissage in den Fluren der katho Münster.
Studierende präsentieren ihre Fotoreihen und erklären ihren gewählten Ansatz und das fokussierte soziale Phänomen.
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