Fachtag „Bindung in der psychosozialen Beratung“ ein voller Erfolg

Interdisziplinärer Theorie-Praxis-Transfer

Der Fachtag startete nach der Begrüßung durch die Dekanin der Fachbereichs Sozialwesen in Köln Prof.in Dr.in Heike Wiemert und der Referentin für Erziehungsberatung des Diözesan-Caritasverbands Köln Frau Elif Aksabun, im gut besetzten neuen Audimax mit einer kurzen Einführung durch die AGB in Person von Prof. Dr. Mathias Berg (Aachen). Der darauffolgende Tagesablauf machte das Ziel der AGB deutlich: Theoriekonstrukte und Forschungsbefunde aus dem bindungs- und beziehungstheoretischen Bereich aufzubereiten und in den Dialog mit der Praxis zu treten. Ermöglicht wurde dies durch das abwechslungsreiche Programm aus Vorträgen und Workshops und den anschließenden Diskussionen.

Den Anfang der Vortragsreihen machte Dr. Herrmann Scheuerer-Englisch (Regensburg) mit Impulsen zur Beratung mit Familien aus der Bindungsperspektive. Die anschließende Diskussion machte noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, sich als Fachkraft mit dem eigenen Bindungsmodell auseinandergesetzt zu haben. Dies fasste auch Scheuerer-Englisch zusammen: „Reflexion ist das A & O“. Dr.in Tanja Besier (Ulm) schloss direkt mit dem Thema „Frühe Bindungsprozesse und Beratung“ an. Neben einem theoretischen Input lebte ihr Vortrag von anschaulichen videogestützten Beispielen aus der Praxis und Forschung mit jungen Eltern. Um die Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften zur bindungsbezogenen professionellen Begegnung in der Kindertageseinrichtung ging es im dritten Vortrag von Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff (Freiburg), welcher die Ergebnisse des Forschungsprojekts QuebIn (Qualitätsentwicklung bindungsbezogener Interaktionen in der Kita) vorstellte, welche auch für die Beratungspraxis von hoher Bedeutung sind.

Austausch und Netzwerk

Ein vertiefter Austausch untereinander erfolgte dann ab 14 Uhr in den einzelnen Workshops. In diesen ging es von entwicklungsneurobiologischen Aspekten, über die Bindungsdiagnostik, bis hin zur bindungsorientieren Haltung in der systemischen Beratung und vielen weiteren Themenbereichen, noch einmal darum, eine differenzierte Perspektive zum Thema einzunehmen zu können (Details dazu können der Broschüre nachträglich entnommen werden).

Insgesamt bereicherten 14 Vortragende und Referent:innen die Tagung bevor Dr. Martin Schröder gegen 16:30 Uhr die Tagung zum Abschluss zusammenfasste ein und dabei betonte noch einmal wie essenziell der Austausch zwischen Theorie und Praxis ist. Ein Tagungsband zur Veranstaltung befindet sich in der Planung. Die AGB trifft sich jährlich, um relevante und spannende Themen rund um die interdisziplinäre Bindungsforschung zu diskutieren. Im zweijährigen Rhythmus veranstaltet Sie öffentliche Tagungen mit Gästen aus Wissenschaft und Praxis. Links zu bisherigen Veröffentlichungen der AGB finden Sie weiter unten.

Der Fachtag wurde ermöglicht durch eine Förderung des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln.

Bericht: Lea Pauls