„Historisches Ereignis“: katho-Absolventinnen bei der UN-Frauenrechtskommission
Als „historisches Ereignis“ bezeichnet Gordana Herold die Tatsache, dass erstmals eine Vertreterin der Romnja- und Sinti-Frauen als Teil einer Regierungsdelegation an einer Sitzung der UN-Frauenrechtskommission teilnimmt und auch als „Romane Romnja“-Beobachterin dabei ist. Bisher erfolgte die Akkreditierung lediglich über Nichtregierungsorganisationen (NGO). Dafür hat die Kölnerin, die hauptberuflich als Sozialarbeiterin und Sozialpädagogin bei der Stadt Leverkusen arbeitet, wahre Pionierarbeit geleistet: Gemeinsam mit dem Verein „Romane Romnja“ tritt sie seit dessen Gründung im Jahr 2010 auf Bundes- und Europaebene für die Interessen von Minderheiten, insbesondere für die Rechte von Frauen und Mädchen, ein.
Die Hauptaufgabe von „Romane Romnja“ ist es, Frauen und Mädchen aus der Minderheit in allen Lebensbereichen zu stärken, indem positive Diskurse über die Identität der Romnja und Sintizze gestärkt und gefördert werden. Dazu gehören etwa Stellungnahmen zur öffentlichen Anhörung im Bundestag, europaweite Kampagnen wie „Don‘t worry be a friend of Roma Women“ oder Aktionen wie das Projekt „ARTromnja“, das virtuelle Frauenmuseum „EDUromnja“ oder die Ausstellung „Die Vielfalt der Romnja und Sintizze“.
„Dass die UN-Frauenrechtskommission auf uns aufmerksam wurde, ist der Pionierarbeit und dem Engagement unseres Vereins zu verdanken“, sagt Gordana Herold. Sie hofft, auch im nächsten Jahr wieder für Gleichstellung und Stärkung von Frauen in New York dabei sein zu können. Die 69. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission (FRK) dauert noch bis zum 21. März 2025.

Nachtrag: Syrisch-kurdische Absolventin Roudy Ali ebenfalls zur UN-Frauenrechtskommission geladen
Auf unseren Social-Media-Post meldete sich Roudy Ali bei uns. Sie ist auch eine katho-Absolventin und hatte am Standort Münster Soziale Arbeit studiert und im Anschluss ihren Master in Sozialer Arbeit mit Schwerpunkt „Netzwerkmanagement“ gemacht. Wie Gordana Herold ist sie derzeit in New York. Sie wurde als eine von nur sieben jungen Aktivist_innen weltweit vom UN Youth Office ausgewählt, um an der 69. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission bei den Vereinten Nationen teilzunehmen.
Als einzige syrische Vertreterin auf dieser globalen Plattform trägt sie die Stimmen der Frauen ihres Landes in die internationalen Diskussionen: „Ich sehe diese Gelegenheit als eine große Verantwortung und Ehre, um die Anliegen syrischer Frauen sichtbar zu machen und zur Förderung von Gleichstellung und Frauenrechten beizutragen“, sagt Roudy Ali.
Bisher hat sie an mehreren Hauptsitzungen und Side Events teilgenommen. Auf den beiden Veranstaltungen „CSW-third formal Interactive Dialogue with Youth Representatives“ und „NGO Committee on the Status of Women“ hielt sie sogar Reden über die Situation syrischer Frauen.
Wir ziehen unseren Hut vor so viel Engagement, Courage und Veränderungswillen unserer beiden Absolventinnen Gordana Herold und Roudy Ali!