„Inbegriff von Verantwortung“ – Abteilung Münster verabschiedet Professorin Dr. Rita Paß
Mehrmals musste der Abschied von Rita Paß, nunmehr emeritierte Professorin für Theorien, Konzepte und Methoden Sozialer Arbeit, pandemiebedingt verschoben werden. Am vergangenen Freitag, 09.07.2021 war es nun soweit: Hochschulleitung, Kollegium, Studierende und ehemalige Wegbegleiter_innen waren gekommen, um Rita Paß nach 32-jähriger Tätigkeit an der Abteilung die Ehre zu erweisen.
Ihr Weg an der katho – damals noch KFH – begann 1988 als Fachlehrerin für Sozialpädagogik. Nach einer später erfolgten Promotion wurde sie schließlich 2006 als Professorin im Fachbereich Sozialwesen berufen.
„Du fällst in jeder Hinsicht aus dem Rahmen“ – mit diesen Worten leitete Dekan Christopher Beermann seine Rede ein – und hob dabei insbesondere Rita Paß‘ Fähigkeiten hervor, im Team zu denken, zu fühlen und zu arbeiten. Nicht zuletzt als langjährige Dekanin der Abteilung wusste sie ihre sozialen Kompetenzen hier zum Wohl der Abteilung einzusetzen.
Rektor Hans Hobelsberger würdigte die Lebensleistung von Rita Paß mit einem metaphorischen Bild: „Rita Paß ist eine Frau, die Brot verkauft“. „Brot“ stehe hierbei für „Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Fleiß – und das Leben“. Viele Menschen verkaufen zwar im übertragenen Sinne „Schilder auf denen steht, dass man hier Brot kaufen kann – aber eben selbst kein Brot. Wer jedoch Brot statt Schilder verkauft, nimmt die Menschen in ihren existenziellen Herausforderungen wahr“, so Hobelsberger, der in der weiteren Folge auf die vielen Aufgaben und Entwicklungen Bezug nahm, an denen Rita Paß maßgeblich beteiligt war - darunter beispielsweise das „Forum an der Piusallee“, welches sie als Format, gemeinsam mit Ursula Tölle, entwickelte. Ebenso würdigte er ihr Engagement für das Haus der Familie in Münster, ihre Tätigkeit als Supervisorin und ihr Engagement entlang der thematischen Schwerpunkte Migration und Gender.
Abschließend verlas Hans Hobelsberger einen sehr persönlichen Brief vom Kanzler der Hochschule, Bernward Robrecht. Die gut 22-jährige Zusammenarbeit würdigte dieser mit den Worten, dass Rita Paß für ihn der „Inbegriff von Verantwortung“ sei. Als Vertreterin der leiseren Töne zollte er ihr Respekt für ihre souveräne Dekanatsleistung und dankte ihr „von ganzem Herzen“. Als Abschiedspräsent der Hochschulleitung überreichte Rektor Hans Hobelsberger ein extra für die katho geschmiedetes Kreuz aus dem Kloster Meschede.
Auch das Team der Bibliothek und die Studierendenschaft schlossen sich in ihren Dankesreden den Würdigungen an, bevor schließlich Rita Paß selbst das Wort an die Festgemeinde richtete. „Es ist schön, dass etwas rübergekommen ist, von dem was mir wichtig war“, stellte sie in der ihr eigenen Bescheidenheit zunächst fest. In der Folge erinnerte sie an die verschiedenen Herausforderungen, denen sie sich in den verschiedenen Funktionen stellen musste – allem voran die einstige Zusammenlegung der Studiengänge Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Es gelte nun „etwas zu verlassen, zu verabschieden – und es ist schön, dass das heute hier so klappt“, beschloss Rita Paß ihren Dank an die Anwesenden.
Zum Abschluss des offiziellen Teils präsentierten die katho-Band und der Chor aus dem Kollegium ein von Thomas Hülshoff getextetes, eigenes „Rita-Musical“ in 4 Akten. In diesem Rahmen verabschiedeten nun auch die Kolleginnen und Kollegen der Fachwissenschaft Soziale Arbeit ihre einstige Mitstreiterin. Jeder der Mitglieder bestückte hierzu symbolisch eine Gartenminiatur mit einem Gegenstand, der für sie oder ihn in besonderer Weise Rita Paß als Mensch und Kollegin darstellte.
Bei bestem Wetter folgten nach dem Festakt – so wie es sich Rita Paß gewünscht hatte – noch ein gemütlicher Ausklang mit vielen persönlichen Gesprächen.
Text: Prof. Dr. Johannes Nathschläger
Fotos: Prof. Dr. Felix Nuss