Japan-Kooperationen: Inspirierender Austausch in vielen Formaten
Auch in diesem Jahr konnte dies wieder realisiert werden – das erste Mal mit Studierenden nach der COVID-19-Pandemie, die in den Jahren 2019 bis 2022 einen Länderbesuch unmöglich machte. 13 Studierende der Sozialen Arbeit vom Standort Köln besuchten zusammen mit Prof.in Dr. Tanja Hoff, Professur für Klinische und Beratungspsychologie, und Prof.in Dr.in Sträter, Professur für Medizinische Grundlagen der Sozialen Arbeit, vom 16. bis 27. April 2023 dieses kulturell aber vor allem auch aus der fachlichen Perspektive hoch interessante Land.
Inspirierender Austausch an den Partneruniversitäten in Hiroshima, Hyogo und Tokio
Kern der Exkursion war der inspirierende Austausch mit Studierenden und Lehrenden in Studierendenseminaren und Vorträgen an unseren insgesamt drei Partneruniversitäten in Hiroshima, Hyogo und Tokio. Hinzu kamen Besuche von acht sozialen und medizinischen Einrichtungen. In Besuchen unter anderem einer psychiatrischen Klinik über Einrichtungen der Behindertenhilfe bis hin zu Projekten für Menschen im hohen Lebensalter erlebte die Gruppe eine intensive Zeit, in der sie Eindrücke und Anregungen aus unterschiedlichen Feldern der Sozialen Arbeit sammeln und Vergleiche zu Vor- und Nachteilen gegenüber deutschen Einrichtungen vornehmen konnte. Bewegend für alle Teilnehmenden war zum Beispiel insbesondere eine Diskussion mit Jugendlichen mit extremem und langfristigem sozialem Rückzug, in Japan als „Hikikomori“ beschrieben, in einer darauf spezialisierten „Bergschule“.
Die Exkursion startete in Hiroshima mit dem Besuch des Peace Memorial Museums und Friedensparks - eine historisch und aktuell hochrelevante Auseinandersetzung mit Krieg, Atomwaffen und politischen Machtverhältnissen, die viele Teilnehmende sehr stark berührte. Auch eine Annäherung an die komplexen japanischen Religionen konnte zum Beispiel mit dem Besuch des Shinto-Heiligtums Itsukushima erreicht werden.
Gegenseitige Besuche nach den Corona-Beschränkungen
Im Studienjahr 2022/23 konnten insgesamt wieder mehr analoge Kontakte und Austauscherfahrungen gepflegt werden, nachdem durch die pandemiebedingten Reisebeschränkungen die Kooperationen mit unseren japanischen Partneruniversitäten auf digitale Austauschmöglichkeiten begrenzt werden mussten.
So fand bereits im September 2022 ein Antrittsbesuch der Professorinnen Hoff und Sträter in Japan statt, bei dem die persönlichen Kontakte in Hiroshima, Hyogo und Tokio nach der COVID-19-Pandemie wieder reaktiviert werden konnten. Mit fünf fachspezifischen Vorträgen inkl. einem Online-Symposium für japanische Care-Manager_innen mit über 120 Teilnehmenden, drei Studierendenseminaren und mehreren Praxisbesuchen konnte erfolgreich an frühere Exkursionen und Zusammenarbeiten angeknüpft werden – leider zu diesem Zeitpunkt noch ohne Studierende der katho aufgrund der geltenden Reisebeschränkungen.
Im Dezember 2022 konnten wir wiederum fünf Gäste der Hyogo University in Köln begrüßen. Mit dem Vize-Präsident der Hyogo Universität Prof. Dr. Tabata, zwei Studierenden und drei Praxisvertreterinnen wurden ein gemeinsamer akademischer Austausch zusammen mit Prof. Dr. Schönig, Fachbereich Sozialwesen am Standort Köln, und auch Praxisbesuche realisiert.
Ehemalige beim "Natsumasuri" in Köln, Studierende beim Summer Camp in Hyogo
Neben der o.g. Studierendenexkursion im April 2023 trafen sich im Juli einige Japaninteressierte der katho zum „Natsumasuri“, dem Sommerfest des Japanischen Kulturinstituts in Köln: Über eine Ehemaligen-Gruppe von Studierenden und Begleitpersonen, die an den Japanexkursionen des Kölner Fachbereichs Sozialwesen teilnahmen, bestehen immer noch Kontakte, die bei kulturellen Gegebenheiten gepflegt werden und so auch einen unregelmäßigen, aber anhaltenden „japanophilen“ Alumni-Charakter aufweisen.
Zu guter Letzt reisten Mitte August sieben BASA- bzw. MASA-Studierende der Standorte Köln, Münster und Paderborn zum zweiwöchigen „Summer Camp“ der Hyogo University nach Japan. Hier trafen sie auf Studierende aus Japan, Finnland und Thailand und setzten sich vor allem mit Kulturtechniken Japans, aber auch mit Besuchen in sozialen und kulturellen Feldern auseinander.
Mit Blick auf das nächste Studienjahr freuen wir uns darauf, dass wir zum Internationalen Kongress der katho im September 2023 wiederum Gäste unserer japanischen Partnerhochschulen begrüßen werden.
Text: Prof.in Dr.in Tanja Hoff
Für weitere Informationen
Prof. Dr. phil. Dipl.-Psych. Tanja Hoff
Professorin
Köln, Sozialwesen