katho-Experte in den Medien: Fußballfankultur und deviantes Verhalten
Zunächst begleitete Winands eine Dokumentation des Senders ZDFinfo mit dem Titel „Inside Ultras. Mehr als Fußball“, in der die Fußballfankultur der Ultras erkundet wurde. Junge Menschen schließen sich Gruppen an, da Zugehörigkeit bedeutend für die eigene Identitätsentwicklung sei. „Und die Ultragruppen bringen noch einiges andere an Attraktivität mit sich wie beispielsweise diese Fanmärsche“, erläuterte Winands am Rande eines solchen im Gespräch mit ZDFinfo.
Die Anfälligkeit des Fußballs für nationalistische, menschenfeindliche Mobilisierungen rückte hingegen bei einer Sendung des Deutschlandfunks sowie in den Abendnachrichten NDR Info im Norddeutschen Rundfunk in den Mittelpunkt: „Wir haben es mit einem hochverdichteten Raum zu tun, mit einer Atmosphäre, die grundsätzlich konfliktorientiert getrimmt ist,“ betont Prof. Winands das fußballspezifische Setting, das Abwertungen grundsätzlich begünstige. „In einer solch hochverdichteten Atmosphäre sind Aufschaukelungsprozesse wesentlich leichter möglich.“ Weitere Faktoren wie etwa ein gesellschaftlicher Vorrat an feindseligen Einstellungen und Mobilisierungsexperten vor Ort müssten jedoch hinzukommen. Gleichzeitig könne die Fankultur aber auch Vergemeinschaftung und Diversität fördern.
Ergänzung vom 28.06.2024:
In der Deutschlandfunk-Sendung „Corso - Kunst und Pop“ wurde Martin Winands zu seinen Eindrücken über den bisherigen Verlauf der Fußball-Europameisterschaft interviewt und spricht unter anderem über Patriotismus im Rahmen eines Turniers und die „Ausnahmesituation“ im Stadion.
zu den Medienbeiträgen
Infos zur Person und den Forschungen
Prof. Dr. Martin Winands
Professor
Paderborn, Sozialwesen