„Katholizität vor Ort“: Erfolgreiche Tagung mit multiperspektivischem Zugang
Das Interesse daran war erfreulich groß – rund 70 Interessierte nahmen vor Ort teil oder schalteten sich digital zu. Was sie erlebten, war ein bewusst multiperspektivischer Zugang: Auf ein erstes soziologisches Referat von Veronika Eufinger über Kirchengemeinden in der Vertrauenskrise in der säkularisierten Gesellschaft folgten kirchenhistorische Thesen zu den Diskussionen um die Gemeinde(theologie).
Nachmittags fokussierten wiederum von verschiedenen Blickpunkten aus der Systematische Theologe Michael Quisinsky (PH Karlsruhe) sowie Markus Potthoff, Leiter des Ressorts Kirchenentwicklung im Bistum Essen, die Frage nach der Relevanz der Pfarrei als Ort kirchlichen Lebens. Anschließend verteilten sich die Teilnehmenden auf verschiedene Workshops. Von der Lektüre des Buches Haggai bis zu „Caring Communities“ in einer „Caring Church“ – eröffnet wurde so eine breite Themenpalette von dem, wie sich Gemeinde heute auszeichnen kann.
Zur Rolle von Katholizität und über die Zukunft der Kirche
Der zweite Tag startete mit einem ökumenischen Gespräch: Die evangelische Theologin Maren Bienert (Universität Hildeseheim) und der katholische Pastoraltheologe Johannes Först (Universität Würzburg) bestimmten aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven, welche Rolle der Begriff der Katholizität in den Diskussionen um die Zukunft von Kirche vor Ort einnehmen könnte. Den Abschluss der Tagung bildete ein Generationengespräch, das den emeritierten Pastoraltheologen Manfred Belok mit den jungen Theologinnnen Paula Andrea Buchholz, Ina Sasse und Sophia Spieth zusammenführte.
Im Sinne einer angewandten Theologie steht die Tagung für einen intensiven Austausch zwischen akademischer Theologie einerseits und Seelsorger_nnen sowie Entscheidungsträger_innen andererseits sowie (hoffentlich) auch für eine Intensivierung dieses Gesprächs – die Tagung hat das Potential von solchen Begegnungen jedenfalls deutlich erkennen lassen.