Kulturelle Teilhabe im Fokus: Rückblick auf den 4. katho Kultursommer
Im Zentrum stand das Thema Partizipation: Wie kann kulturelle Praxis Menschen befähigen, sich einzubringen, mitzugestalten und gehört zu werden? Zudem rückte der Kultursommer queere Lebensweisen in der Literatur in den Fokus – mit Lesungen, Gesprächen und Workshops, die Vielfalt sichtbar werden ließen, aber auch für mehr Identifikationsangebote plädierten.
„Die Slams gingen sehr unter die Haut“
Zum Auftakt des öffentlichen Rahmenprogramms fand in diesem Jahr der 4. katho Poetry Slam statt. Unter der Leitung von Prof.in Dr.in Damaris Nübel und David Strzeminski wurde der Poetry Slam wie bereits in den Jahren zuvor von Studierenden der katho organisiert und moderiert. Zum ersten Mal konnten neben Mitarbeitenden, Lehrenden und Studierenden der katho auch ehemalige Studierende ihre selbst verfassten Texte hör- und sichtbar werden lassen.
„Die Slams gingen sehr unter die Haut“, äußerte sich eine Besucherin im digitalen Feedbackforum. Ein anderer Post lobt: „Es war spannend, die verschiedenen Themen und Stile zu hören, und die Veranstaltung war sehr gut organisiert.“ Das Publikum kürte mit Sophie Lerpscher auch gleich eine Alumna zur Siegerin des diesjährigen katho Poetry Slams. Für eine besondere Atmosphäre während der Veranstaltung sorgten nicht zuletzt die musikalischen Beiträge der katho-Band.
In Zusammenarbeit mit ax-o e.V. fand am Freitag der Fachtag „Theater, Literatur und Soziale Arbeit – Fokus Partizipation“ statt. Als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe macht es sich der Verein seit 2004 zur Aufgabe, Kinder und Jugendliche mit kulturpädagogischen Mitteln in ihrer Identitätsentwicklung zu begleiten. Vom Projekt „Coole Geschichten – Jungs werden Vorleser“ über Theaterpädagogik im Kontext von Strafvollzug bis hin zum Playbacktheater stand den Teilnehmenden während des Fachtags ein breites Portfolio zur Verfügung, um in ganz unterschiedliche theater- und literaturpädagogische Themen einzusteigen.
Ein spannender Blick hinter die Kulissen einer Schriftstellerin
Am Samstagabend stellte die afrodeutsche Autorin und Jugendliteraturpreisträgerin Chantal-Fleur Sandjon ihren Versroman „Die Sonne, so strahlend und Schwarz“ (2022) im Rahmen einer Lesung vor. Im Anschluss nahm sich die Autorin Zeit, um mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Im digitalen Feedbackforum wurde mehrfach betont, wie spannend der Blick hinter die Kulissen war: „Was für eine enorme Arbeit dahintersteckt und auch die Geschichte zur Verlagssuche. Hätte ich auf jeden Fall so nicht erwartet.“ Hervorgehoben wurde auch die besondere Vortragsweise von Sandjon, die ihren Text im Stehen auswendig performte und nicht – wie häufig bei Lesungen – im Sitzen vorlas.
Die Kunstwerkstatt für alle Generationen mit Julia Birmans und der Theaterworkshop für Grundschulkinder öffneten während des Kultursommers Räume für generationenübergreifende Teilhabe. „Diese Formate sind sehr wertvoll“, ist Damaris Nübel als Verantwortliche für den katho Kultursommer überzeugt. „Wir wollen sie in Zukunft weiter stärken, um den Dialog zwischen den verschiedenen Generationen im Rahmen ästhetischer Praxis zu fördern.“
Ansprechperson
Prof'in Dr. Damaris Nübel
Professorin
Aachen, Sozialwesen