Landespolitik und Wissenschaft kamen auf der ersten „Zukunftskonferenz NRW“ in Essen zusammen
Das gemeinsame Thema der Teilnehmenden war die großen gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen Nordrhein-Westfalens: Wie kann es gelingen, die großen Veränderungsprozesse durch Klimawandel, Energie-, Wärme- und Mobilitätswende, Transformation der Industrie, Digitalisierung sowie soziale Teilhabe und Gerechtigkeit umzusetzen? Wie lassen sich die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 voranzutreiben? Fragen wie diese diskutierten NRW-Spitzenforschende auf der zweitägigen Konferenz. Die Idee dahinter: die Expertise führender Köpfe aus Forschung und Transfer des Landes bündeln, um die nachhaltige Transformation voranzutreiben.
Zur Eröffnung begrüßte Prof.in Dr.in Barbara Albert (Rektorin der gastgebenden Universität Duisburg-Essen) die Teilnehmenden. Es folgten Grußworte von Prof. Dr. Dr. Martin Paul (Sprecher der LRK der Universitäten in NRW) und Prof. Dr. Bernd Kriegesmann (LRK-Vorsitzender der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in NRW). Nach einer thematischen Einführung trafen in einem „Open Space“ Akteur_innen aus Politik und Wissenschaft zu neun Bereichen an Thementischen zusammen.
Humboldtⁿ-Preis für Nachhaltigkeitsprojekte verliehen
Höhepunkt war am Abend die Verleihung des Humboldtⁿ-Preises für Nachhaltigkeit: Der mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Preis würdigt herausragende Projekte aus nordrhein-westfälischen Universitäten und dem Wuppertal Institut, die sich durch innovative Ansätze in Lehre, Forschung und Transfer für eine nachhaltige Zukunft auszeichnen. Den 1. Platz erhielt die Deutsche Sporthochschule Köln (Kategorie Transfer) für „Nachhaltige Sport[groß]veranstaltungen“. Der 2. Platz (Kategorie Lehre) ging an die Ruhr-Universität Bochum (RUB) für „BNE-Tutor:innen – Studentische BNE-Tutor:innen als Impulsgeber:innen für eine transformative und nachhaltige Hochschullandschaft“. Den Platz 3 (Kategorie Forschung): erhielt die Technische Universität Dortmund für „Structured Heat Exchange for Optimized Water Energy Recovery (SHOWER)“.
Wissenschaftlicher Austausch in Zukunftswerkstätten
Den Folgetag eröffnete Ina Brandes, Wissenschaftsministerin und Schirmherrin der Zukunftskonferenz NRW: „Die enge Zusammenarbeit von Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ist ein großer Gewinn: Sie verbindet exzellente Forschung mit praxisnaher Lehre und direktem Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte sie in ihrer Rede. „Nur im engen Zusammenschluss wird es gelingen, unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.“
In sogenannten Zukunftswerkstätten folgte die eigentliche fachliche Arbeit vor Ort. Diese orientierte sich an der Empfehlung des NRW-Nachhaltigkeitsbeirats an den Themenbereichen „Klimawandel und Gesundheit“, „Ökologische Fragilität und Resilienz“, „Integration“, „Industrietransformation und Kreislaufwirtschaft“, „Transport und Mobilität“, „Energie- und Wärmewende“, „Gesellschaftliches Miteinander“, „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ und „Entwicklung von Indikatoren für Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Transfer“. In den Zukunftswerkstätten konnten die Beteiligten Forschungsfragen entwickeln, Impulse für konkrete Umsetzungsideen setzen sowie Potenziale für künftige Forschungskooperationen ausloten.
Für die katho waren Prof.in Dr.in Gesa Linnemann, Prof.in Dr.in Sara Remke und Prof. Dr. Jörg Rövekamp-Wattendorf (Themenboard „Gesellschaftliches Miteinander“), Prof.in Dr.in Swantje Notzon (Themenboard „Klimawandel und Gesundheit“) sowie Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann (Themenboard „Integration“) vertreten. Das innovative Werkstattformat ermöglichte einen intensiven wissenschaftlichen Austausch zu den jeweiligen Themen. Die Beteiligten konnten Forschungsfragen entwickeln, Impulse für konkrete Umsetzungsideen setzen sowie Potenziale für künftige Forschungskooperationen ausloten.
Startpunkt für Folgeformate zu Nachhaltigkeitszielen
Die erste Zukunftskonferenz setzte den Startpunkt für weitergehende Aktivitäten der beteiligten Partner. Über Folgeformate wird sichergestellt, dass die Wissenschaftscommunity des Landes ihr Know-how auch über den Auftakt hinaus in das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele investiert. Die Ideen hierfür sowie zur Einbeziehung des wissenschaftlichen Nachwuchses ab 2026 wurden im Rahmen der Konferenz weiter präzisiert.
Die Zukunftskonferenz NRW wurde von der Nachhaltigkeitsinitiative der Universitäten Humboldtⁿ sowie der Nachhaltigkeitsallianz NAW.NRW der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen.
Die erste Zukunftskonferenz NRW wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.