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Masterstudierende entwickeln innovative Ideen für die Soziale Arbeit

„Mir war nicht bewusst, wie viel in drei Tagen entstehen kann“ - In der Zukunftswerkstatt des konsekutiven Masterstudiengangs Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt ‚Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit‘ entwickelten Masterstudierende innovative Ideen für die Soziale Arbeit.

36 Masterstudierende und das Team der Studiengangsleitung

Auch in diesem Jahr machte sich der Masterstudiengang Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt ‚Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit‘ im Rahmen der Auftaktveranstaltung „Prozessuales Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit“ vom 23. bis zum 25. Oktober 2023 auf den Weg in das Haus Venusberg nach Bonn, um abseits des Hochschulalltags, gemeinsam drei Tage über den Tellerrand hinauszudenken, eigeninitiativ ‚Neues‘ zu erschließen und selbst einen Innovationsprozess zu erleben.

Die Veranstaltung hat als Herzstück des Masterstudiums das Ziel, die Studierenden direkt zum Studienbeginn darauf vorzubereiten, nachhaltige Innovationsprozesse anzustoßen, zu implementieren und Rahmenbedingungen professionellen Handelns so zu gestalten, dass Innovationen ermöglicht und befördert werden. Dazu wurden die Studierenden im Rahmen einer Zukunftswerkstatt nach Jungk et al. (1991) angeleitet, Themen- und Problemfelder der Sozialen Arbeit in den drei Phasen ‚Vergegenwärtigung‘, ‚Zukunft‘ und ‚Verwirklichung‘ zu bearbeiten und weiterzuentwickeln und den Prozess anschließend in der Nachbereitungsphase zu reflektieren.

Gleichzeitig boten die in die Tagung eingebundenen gemeinsamen Mahlzeiten, Pausen und die freie Abendgestaltung vielfältige Möglichkeiten des Kennenlernens der Studierenden untereinander sowie des Studiengangteams, bestehend aus Prof. Dr. Heiko Löwenstein, Prof.in Dr.in Sabrina Schmidt und Katrin Lake (wissenschaftliche Mitarbeiterin), welches die Tagung moderierte und begleitete.

Im Zuge der in den Einführungstagen integrierten Kick-Off-Veranstaltung wurden die Studierenden wenige Wochen vor der Zukunftswerkstatt mit dem Arbeitsauftrag entlassen, eine Bestandsaufnahme der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe bzw. der Klinischen Sozialarbeit vorzunehmen und diese am ersten Tag in kreativen Formaten zu präsentieren. So wurde im Zuge der Präsentationen und daraus resultierenden Vergegenwärtigung von Innovationsbedarfen der Grundstein der Zukunftswerkstatt gelegt.

Am zweiten Tag wurden die Studierenden angeleitet, eine Vision der Sozialen Arbeit für die Innovationsbereiche ‚Kinder-, Jugend- und Familienhilfe‘ sowie ‚Klinische Sozialarbeit‘ zu entwickeln. Dies erfolgte durch den konsequenten methodischen Einsatz von Lego-Serious-Play, der es den Teilnehmenden ermöglichte, sich von festen Denkmustern und Routinen zu lösen und die Soziale Arbeit frei, kreativ und innovativ zu denken. Ausgehend von den so erarbeiteten Visionen und anschließenden Diskussionen in den jeweiligen Innovationsbereichen, bildeten die Studierenden Interessengruppen zu den als zentral herausgestellten Themen, mit denen sie sich in der Phase der Verwirklichung am dritten Tag vertieft unter der Berücksichtigung von Fachdiskursen, dem aktuellen Forschungsstand und bereits bestehenden Konzepten auseinandersetzten und konkrete Projekte für die Praxis Sozialer Arbeit entwickelten, die sie sich gegenseitig auf einem bunten ‚Markt der Möglichkeiten‘ präsentierten. Themenschwerpunkte, die sich in diesem Jahr für die Projekte zeigten, waren:

  • Digitalisierung und Bündelung von Informationen zur Stärkung sozialer Teilhabe und Schaffung niederschwelliger Zugänge zu erforderlichen Hilfen (Social Lib, Schnittstelle e.V.)
  • Schaffung ganzheitlicher Angebote und interdisziplinäre Vernetzung (Veedelshaus)
  • Abbau hinderlicher Strukturen und Nutzer*innen-Orientierung (FamZZ, YouDoYou, Sinnovativ)
  • Stärkung gesellschaftlicher und politischer Repräsentanz Sozialer Arbeit (KiJu Speaks, ADSA e.V.)

Am Ende der drei Tage und nach Durchlauf der drei Phasen der Zukunftswerkstatt, berichten die Studierenden in der Nachbereitungsphase, dass vor allem die zweite Phase der Visionen durch die „Kreativität im wissenschaftlichen Kontext“ und den Austausch über die unterschiedlichen Visionen sowie das Kennenlernen und Ausprobieren von Lego Serious Play als besonders bereichernd empfunden wurde und für Aha-Erlebnisse sorgte. Die Realisierungsphase weckte anschließend den Ehrgeiz, die Soziale Arbeit innovativ weiterzuentwickeln und stärkte die Neugierde und Motivation für die im Zuge des Masterstudiums zu erwartende inhaltliche Vertiefung zur Entwicklung und Umsetzung von Innovationsprozessen. Die Ergebnisse werden im weiteren Studienverlauf – konkret in den Modulen 1, 2 (Profession und Disziplin Soziale Arbeit) und 6 (Innovationsmanagement) – weiter genutzt. Zudem besteht die Möglichkeit, sie in die Neuentwicklung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten (Modul 7) einfließen zu lassen. Darüber hinaus wurden die Studierenden ermutigt, auch die Prüfungsbeiträge der Modulportfolios für die Weiterentwicklung und Konkretisierung ihrer Ideen zu nutzen und/oder die Fördermöglichkeiten für die Gründung eines eigenen Startups mit Unterstützung der Transferagentur in Betracht zu ziehen.

Die Studiengangsleitung zieht sowohl auf inhaltlicher als auch auf sozialer Ebene ein positives Resümee:

"Dieses gemeinsame, intensive Arbeiten bildet den perfekten Auftakt für unseren Studiengang. An den Themen zu arbeiten, welche die neuen Studierenden Jahr für Jahr mitbringen, ist aber auch für uns Lehrende absolut perspektiveröffnend und hilft uns, den Studiengang kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Masterstudierenden sind in wissenschaftlichen Traditionslinien oder Handlungsroutinen der Praxis erfahrungsgemäß nicht so festgefahren, sie kritischer gegenüber dem Status Quo und offener für Veränderungen. Das nutzen zu können und in der Lehre weiter zu entwickeln, stellt eine besondere Qualität für den Studiengang insgesamt dar – weshalb wir dankbar sind, das wir das mit den erforderlichen Mitteln auch machen können.“

 

Bilder
Katrin Lake

Text und Informationen
Katrin Lake M.A. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fachbereichs Sozialwesens)

Prof. Dr. Heiko Löwenstein (Studiengangsleitung)

Prof.in Dr.in Sabrina Schmidt (stellv. Studiengangsleitung)

Reger Austausch der Studierenden über die entwickelten Projektideen auf dem ‚Markt der Möglichkeiten‘ Reger Austausch der Studierenden über die entwickelten Projektideen auf dem ‚Markt der Möglichkeiten‘
Exemplarische Vision aus dem Innovationsbereich „Klinische Sozialarbeit“ Exemplarische Vision aus dem Innovationsbereich „Klinische Sozialarbeit“
Exemplarische Vision aus dem Innovationsbereich „Kinder- Jugend- und Familienhilfe“ Exemplarische Vision aus dem Innovationsbereich „Kinder- Jugend- und Familienhilfe“
Präsentation der Visionen Präsentation der Visionen
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