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| Münster,

Erstmals an der katho: DGSA-Fachgruppe Ethik und Soziale Arbeit tagte am Standort Münster

Am 10. und 11. November 2023 tagte die „Fachgruppe Ethik und Soziale Arbeit“ der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) in Münster. Dabei ging es um „Interkulturelle Ethik und Nachhaltigkeit in der Sozialen Arbeit“.

Prof.in Dr. Stefanie Rosenmüller (FH Dortmund), Sprecherin der Fachgruppe Ethik und Soziale Arbeit (l.), und Prof.in Dr. Theresia Wintergerst (TH Würzburg-Schweinfurt)

Prof.in Dr. Kristina Kieslinger (KH Mainz)

Jonas Tillmann (Student an der katho Münster), Prof. Dr. Sebastian Laukötter (katho Münster), PD Dr. Silke Gülker (ICEP Berlin) (v.l.n.r.)

Mitglieder der Fachgruppe Ethik und Soziale Arbeit: „anspruchsvoll in der Sache, kollegial im Umgang“ (so eine Kollegin beim Rückblick auf das Treffen)

Auf Einladung der Fachgruppen-Sprecherin Prof.in Dr.in Stefanie Rosenmüller (FH Dortmund) und des Kollegen Sebastian Laukötter, Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Ethik an der katho am Standort Münster, fand die Herbsttagung der Fachgruppe Ethik und Soziale Arbeit erstmals an der katho in Münster statt. Die zwei Tage vom 10. bis zum 11. November 2023 standen unter dem Motto „Interkulturelle Ethik und Nachhaltigkeit in der Sozialen Arbeit“. Die „Fachgruppe Ethik und Soziale Arbeit“ der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) ist ein Forum der diskursiven Auseinandersetzung mit normativen Grundlagen und professionsethischen Fragen der Sozialen Arbeit. 

Auseinandersetzung mit kolonialen Dynamiken in Wissenschaft und Forschung

Den größten Raum des Treffens nahmen zwei Bereiche ein: Petra Daňková von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt und Co-Sprecherin der Fachgruppe Flucht, Migration, Rassismus und Antisemitismuskritik der DGSA, regte durch ihren Beitrag „Postkoloniale Ansätze in transnationaler Forschung“ dazu an, über die Rahmenbedingungen und den Nutzen von Forschung und über die Rechte von Forschungsteilnehmenden nachzudenken und sich dadurch mit kolonialen Dynamiken auseinanderzusetzen.

Ökologische Erweiterung der Menschenrechtsethik

Der zweite Bereich galt der „Nachhaltigkeit in der Sozialen Arbeit“. Digital zugeschaltet war zunächst Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt von der Universität Rostock und Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und Berlin. Sein Impuls galt der intertemporalen und grenzüberscheitenden Gerechtigkeit sowie den Bedingungen einer ökologischen Transformation. In einem weiteren Beitrag stellte Professor Dr. Martin Schneider (KU Eichstätt-Ingolstadt) die Schriften von Corine Pelluchon und ihr Plädoyer für eine Transformation des Selbst- und Weltverhältnisses vor.

Im Zentrum der Diskussion unter den 15 Teilnehmenden des Treffens stand am zweiten Tag das in diesem Jahr erstellte Positionspapier „Zur Relevanz ökologischer Gerechtigkeit für die Menschenrechtsprofession Soziale Arbeit. Impulse für die Erweiterung ihrer Ethik“ der Fachgruppe „Klimagerechtigkeit und sozialökologische Transformation in der Sozialen Arbeit“ der DGSA. Professorin Dr. Kristina Kieslinger (KH Mainz) und Dr. Ingo Stamm (University of Jyvaskyla/Finnland) haben an dem Papier mitgearbeitet und werden die Stimmen aus der Fachgruppe Ethik in den weiteren Diskurs aufnehmen. Denn die Fragen ökologischer Gerechtigkeit im Kontext einer Ethik Sozialer Arbeit werfen weitgehende Fragen auf, die beispielsweise die Kontroverse um transhumanistische Gerechtigkeitsansätze berühren.

Austausch über Didaktik und Suche nach Gesprächsformaten

Schließlich wurden – wie bei den Treffen der Fachgruppe üblich – auch Fragen der Ethik-Didaktik behandelt. Mit großer Sorge und Nachdenklichkeit haben die Teilnehmenden des Fachgruppen-Treffens außerdem über den Terror-Angriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober und die kriegerischen Auseinandersetzungen in Israel und im Gazastreifen gesprochen. Dabei ging es insbesondere um einen Austausch über die Suche nach geeigneten Gesprächsformaten und Diskussionsangeboten zu dieser Thematik an den Hochschulen innerhalb und außerhalb von Lehrveranstaltungen. Nicht zuletzt die Erfahrungen aus der Sozialen Arbeit, von denen berichtet wurde, machten deutlich, dass Erschrecken, Betroffenheit und Sorgen groß sind und Räume der Reflexion und Perspektivenentwicklung brauchen.
 

Text und Fotos: Prof.in Dr.in Andrea Tafferner

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