Neues CARS Working Paper von Randi Becker über Aimé Césaire
Aktuelle postkoloniale Theorien beziehen sich oft auf ihre antikolonialen Vordenker und erwecken dabei den Eindruck, auf eine lange Tradition israelfeindlicher Narrative zurückzugreifen. Insbesondere nach den Ereignissen des 7. Oktober werden immer wieder Verbindungen zum Werk des martinikanischen Dichters und Denkers Aimé Césaire hergestellt, der mit Über den Kolonialismus in den 1950er Jahren einen bedeutenden Text für die anti- und postkoloniale Theoriebildung verfasste.
Der Beitrag beleuchtet, wie zeitgenössische postkoloniale Theoretiker_innen Césaires Werk nutzen, um eigene israelfeindliche Positionen zu stützen, und kontrastiert diese mit Césaires eigenen Thesen zum sogenannten Nahostkonflikt.
Die Autorin
Randi Becker ist Soziologin und Politikwissenschaftlerin. Sie promoviert an der Universität Passau zur Anschlussfähigkeit von Antisemitismus im Werk Aimé Césaires und seiner Rezeption. Sie ist Dozentin für politische Bildung an einem staatlichen Bildungszentrum sowie Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten.