Praxisforum in Köln
Begrüßt wurden sie eingangs von der Dekanin des Fachbereichs Sozialwesen und Praxisbeauftragten Prof.in Dr.in Heike Wiemert. Sie leitete die Veranstaltung mit der Wichtigkeit der Zusammenarbeit von Hochschule und Praxis im Studium der Sozialen Arbeit ein und hob deren Anforderungen und Herausforderungen hervor.
Prof. Dr. Werner Schönig folgte im Anschluss mit seinem einleitenden Vortrag zur „Prozesstheorie und Prozessgraphenanalyse in der Sozialer Arbeit“. Er skizzierte zunächst die Grundzüge der Prozesstheorie als Theorie der Entwicklung und des Werdens, die in vielen Aspekten eine alternative Weltsicht bietet. Daraufhin konkretisierte er ein Grundmodell eines Hilfeprozesses Sozialer Arbeit mit seinen Phasen und Wendepunkten, alternativen Verläufen und besonders intensiven Zeiten. Dieses Modell wurde in einer empirischen Erhebung Ende 2023 von dem Befragten zeichnerisch umgesetzt, in dem sie Hilfe- und Teamprozesse der Sozialen Arbeit durch frei gewählte Entwicklungslinien rekonstruierten. Im Ergebnis zeigten sich sowohl typische Grundformen dieser Prozesse als auch Anhaltspunkte, einzelne Prozesse im Detail zu analysieren.
In der anschließenden lebhaften Diskussion brachten die Teilnehmer_innen wichtige weitere Aspekte ein, die Chancen und Risiken des Vorgehens deutlich machten. So wurden wichtige Impulse für die weitere Arbeit am Thema gesetzt.
Nach den beiden Vorträgen konnten die Teilnehmer_innen während einer Kaffeepause noch den Austausch untereinander vertiefen, bevor es zu den Workshops überging.
Die Workshops wurden vorbereitet und durchgeführt von den Studierenden des Masterstudiengangs „Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit“. Im Rahmen des Studiums konzipierten Sie die in den Workshops vorgestellten Lehrforschungsprojekte. In diesem Jahr wurde sich den folgenden Themen gewidmet:
- Jugendsexualität als „Problemfeld“ der Heimerziehung? Die Arbeit mit einem Gesprächsleitfaden als Sensibilisierungs- und Klärungsangebot für Fachkräfte der Heimerziehung
- Bücherschränke und ihre erweiterte Nutzung als Orte der sozial-kulturellen Begegnung
- Vertrauen in digitale Technologieanwendungen in der Sozialen Arbeit und Förderansätze zur Erhöhung von Akzeptanz technologischer Lösungen und
- Partizipative Entwicklung und Erprobung einer Intervention zum Thema „Sexualität(en) und Alter(n)“.
Auch Prof.in Dr.in Heike Wiemert führte gemeinsam mit der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin Judith Stursberg M.A. einen Workshop zum Thema „Duale Studiengänge als Ausweg aus dem Fachkräftemangel!? – Potenziale und Herausforderungen im Bereich der Sozialen Arbeit“ durch.
Wir bedanken uns für die rege Teilnahme und freuen uns, dass auch in der zweiten Durchführung des Praxisforums ein Austausch von aktuellen Informationen und den Transfer zwischen Praxis und Hochschule möglich war.