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Professorin Marianne Genenger-Stricker verabschiedet

Prof.in Dr. Genenger-Stricker lehrte und forschte mehr als 25 Jahre an der katho am Standort Aachen. Jetzt hat die Hochschule sie mit einem Festakt aus dem aktiven Hochschuldienst verabschiedet und sich für ihre außerordentlichen Verdienste um die Entwicklung des Standorts bedankt.

Zahlreiche Kolleg_innen, Studierende, Mitarbeitende aus Forschung und Verwaltung und andere Weggefährt_innen haben sich bei bestem Sommerwetter im Innenhof der katho in Aachen eingefunden, um Marianne Genenger-Stricker aus dem Hochschuldienst zu verabschieden und ihr für die kommende Zeit alles Gute zu wünschen.

„Wehmut und Dankbarkeit“ kennzeichneten diesen Abend, leitet Dekan Prof. Dr. Martin Spetsmann-Kunkel sein Grußwort ein, und attestiert: „Immer kritisch, immer mit einem politischen Anspruch, kämpferisch für die Profession und Disziplin Sozialer Arbeit und ein generalistisch angelegtes Studium, diskussionsfreudig, unbequem, immer im Interesse der Studierenden und ihrer Lebenssituation gerade im Frauenstudiengang aktiv, verbunden mit einem hohen Anspruch an die Studierenden, aber auch an die Kolleg_innen.“

Er und Prodekan Prof. Dr. Joachim Söder bedankten sich bei Prof.in Marianne Genenger-Stricker außerdem für ihr außerordentliches Engagement in Forschung und Lehre und für ihre Verdienste um die Entwicklung des Standorts Aachen. „Du hinterlässt eine schwer zu füllende Lücke in diesem Kollegium und an dieser Hochschule, die du maßgeblich in den vergangenen 26 Jahren mitgeprägt hast. Chapeau, liebe Marianne. Meine Hochachtung vor deinen Leistungen und deiner Persönlichkeit.“

Prof.in Barbara Schermaier-Stöckl, Prorektorin für Forschung und Weiterbildung, zeichnet den beruflichen Werdegang Marianne Genenger-Strickers und deren beeindruckende Forschungsbilanz von 17 Forschungsprojekten und 27 Publikationen detailreich nach und betont dabei auch das Engagement der Professorin in der hochschulinternen Selbstverwaltung, vor allem in der K1 (Kommission für Lehre und Studium) und in der K5 (Kommission für Grundordnung und Recht): „Dein leidenschaftlicher und keine Konflikte scheuender Einsatz für die Sache war immer fachlich und inhaltlich fundiert.“ Mit Humor zitiert sie einen Kollegen aus der K1: „Ich habe mich immer darauf verlassen, dass die Kollegin Genenger-Stricker die Sitzungsunterlagen gelesen hat!“ Zusammen mit Kanzler Bernward Robrecht würdigt Prof.in Barbara Schermaier-Stöckl außerdem die intensive Zusammenarbeit, von der die Hochschule in hohem Maße profitiert habe.

Im Anschluss an die Wortbeiträge trat Professorin Marianne Genenger-Stricker selbst ans Mikrofon und bedankte sich herzlich bei allen, die sie auf ihrem Weg an der katho begleitet haben; bei Studierenden, Kolleg_innen aus Verwaltung und Lehre, bei Kooperationspartner_innen aus dem kommunalen, kirchlichen und verbandlichen Kontext sowie bei ihrer Familie.

 

Ein Berufsleben für die Soziale Wissenschaft

Marianne Genenger-Stricker studierte von 1976-1981 Pädagogik und Sozialpädagogik in Bamberg und arbeitete danach mehr als zehn Jahre in der Jugend-, Verbands-, und Erwachsenenbildung mit den inhaltlichen Schwerpunkten Migration, Gender und Sozialpolitik. 1996 kam sie als Doktorandin an die katho in Aachen und koordinierte dort für mehrere Jahre den Studiengang „Soziale Arbeit für Frauen neben der Familientätigkeit“, der sich unter ihrer Leitung und Dank ihres Engagements zu einer überregional erfolgreichen Kompaktvariante des Studiums der Sozialen Arbeit und zu einem Aushängeschild der katho am Standort Aachen entwickelte.

1999 wurde Marianne Genenger-Stricker zur Professorin für Theorien und Konzepte Sozialer Arbeit an die katho berufen. Hier lehrte und forschte sie schwerpunktmäßig zu Fragen von Bildung und Diversity, brachte maßgebliche Kooperationen und Sozialprojekte auf den Weg wie die Hochschulkooperative pro8 und begleitete das bundesweit beachtete Sozialzelt in Stolberg mit großem Engagement.

2007 wurde Marianne Genenger-Stricker zur Dekanin gewählt und leitete den Fachbereich Sozialwesen bis zum Jahr 2011.

 

„Mit Klarheit, Herz und viel Humor“

Viele Weggefährt_innen nutzten die Abschiedsfeier, um sich mit Wortbeiträgen und kreativen Aktionen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit der vergangenen Jahre zu bedanken und ihre Wertschätzung gegenüber Marianne Genenger-Stricker zum Ausdruck zu bringen.

Angelehnt an das vielgestaltete gesellschaftliche  Engagement zu Themen wie Frauenrechte, Katastrophenhilfe, Kirche von unten und Demokratie an der Hochschule organisierten ihre Kolleginnen Julia Breuer Nyhsen, Petra Ganß und Marion Gerards eine „Demo“ aus Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitenden aus Forschung und Verwaltung, die zu Ehren der Professorin das bekannte Volkslied „Bella Ciao“ neu interpretierten und lautstark und bestgelaunt in den Festsaal einzogen. „In all den Gremien, und in der Leitung, warst Du für uns hier, ein echter Segen – Auf dich war jederzeit Verlass!“ klang durch die Aula, und: „nahbar“ sei sie gewesen, ein Gegenüber mit „Klarheit, Herz und viel Humor“.

Auf den Schildern der Demonstrierenden stand geschrieben, wofür Marianne Geneger-Stricker sich in den Jahren an der katho eingesetzt hat: „Für mehr Bildungsgerechtigkeit!“ und „Für mehr Präsenzlehre an der katho!“ war dort unter anderem in großen Lettern zu lesen.  Die Rückseite der Schilder trugen die einzelnen Buchstaben des Vornamens MARIANNE, und die Demonstrant_innen waren nicht um Worte verlegen, diesen Leben einzuhauchen: „Mutig, mit moralischem Maßstab, mitmenschlich und multitaskingfähig“ sei Marianne Genenger-Stricker gewesen, sowie „aktiv und aktivierend, aufmerksam, achtsam, authentisch aber auch außerordentlich anspruchsvoll“.

Vieles habe sie an der katho in Bewegung gesetzt, unaufgeregt und mit stets wohltuender Selbstverständlichkeit, und dabei Studierende wie Kolleg_innen dazu gebracht, ihre „Komfortzone“ zu verlassen und ihre Ansprüche auch an sich selbst zu überdenken. Dabei sei sie stets eine aufmerksame Zuhörerin gewesen, die den Fokus auch auf das Zwischenmenschliche legte. Professorin Petra Ganß, ehemalige Prodekanin am Standort Aachen, fasst es so zusammen: „Liebe Marianne, Du wirst uns außerordentlich fehlen“.

Die Feierlichkeiten klangen bei einem sommerlichen Grillfest im Innenhof der katho unter musikalischer Begleitung des katho-Studenten Pablo Raimundo und seiner Band „Sin Fronteras“ aus und ließen neben der Abschiedswehmut auch Raum für viele fröhliche Geschichten.

In Ihrem Wortbeitrag zitierte Marianne Genenger-Stricker auch ein Gedicht von Christa Wolf, das sie den Studierenden oft am Ende ihres Studiums mit auf den Weg gegeben hat. „Nun“, sagt sie, „gilt es auch für mich.“

Hinter sich lassen, was man gut kennt,
was keine Herausforderung mehr darstellt.
Neugierig bleiben auf die anderen Erfahrungen,
letzten Endes auf sich selbst
in den neuen Umständen.
Die Bewegung mehr lieben als das Ziel.

(Christa Wolf)

 

Eindrücke vom Fest

Wer sein Bild nicht veröffentlicht sehen möchte, möge bitte einen Hinweis senden an b.gabrielli@katho-nrw.de.
Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
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Foto: Tobias Tillmann
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Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
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Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
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Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
Foto: Tobias Tillmann
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