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„Soziale Arbeit trifft Kino“: Filme als Reflexionsmedium im Studium

Am katho-Standort Münster gehört es mittlerweile zum festen Programm des Bachelorstudiums Soziale Arbeit, dass sich Studierende anhand von historischen und zeitgenössischen Filmen mit der Identität des eigenen Berufs auseinandersetzen.

Studierende während einer Open-Air Sitzung des Seminars „Soziale Arbeit trifft Kino“ auf dem Campus der katho am Standort Münster.

Im Hörsaal der Abteilung Münster beschäftigen sich Studierende mit Fragen der angemessenen Hilfe am Beispiel von Ausschnitten des Films „Precious“ (USA 2009).

Seit dem Sommersemester 2021 bietet Prof. Dr. Felix Manuel Nuss das Seminar „Soziale Arbeit trifft Kino“ für angehende Sozialarbeiter_innen an. Am Anfang war es ein Versuch, um für Studierende am Ende ihres Bachelor-Studiums ein anderes Setting als die typischen Seminare und Vorlesungen zu bieten: „Ich wollte einen Raum und einen Ort schaffen, wo andersartig über den eigenen Beruf und Fragen der sozialarbeiterischen Hilfe und Professionalität gesprochen wird“, erklärt Nuss. „Da sich sehr schnell zeigte, dass die Vermischung von formellem und informellen Lernraum viele Studierende positiv angesprochen hat, haben wir das Format mittlerweile fest im Studienprogramm aufgenommen.“

Filme führen nicht zwingend nur zu einer intellektuellen Auseinandersetzung, sondern betonen auch immer eine emotionale Komponente. Dabei ist die emotionale Ebene ein bewusst hervorzubringender Aspekt. Es können Themen und dargestellte Figuren diskutiert werden, ohne dass es ein Richtig und ein Falsch gibt, da der individuelle Zugang jeder_s einzelnen Zuschauenden eine Berechtigung hat. Filme können in pädagogischen Kontexten zu Lernerfahrungen anregen, zugleich eine identitätsstiftende Funktion haben und Spaß im Umgang mit den Themen des eigenen Arbeitsbereichs entfachen (vgl. ausführlich Nuss/ Wersig 2024).

Das Interesse von Kolleg_innen weiterer katho-Standorte und von Lehrenden anderer Hochschulen der Sozialen Arbeit war sehr hoch, was Nuss dazu veranlasste, gemeinsam mit dem Kollegen Prof. Dr. Tim Wersig von der Medical School Berlin eine Webseite für dieses Seminarformat zu entwickeln. Auf der kürzlich freigeschalteten Webseite FilSoA werden nicht nur verschiedene Spielfilme, Dokumentationen und Serien präsentiert, die als Reflexionsinstrument genutzt werden und somit zur professionellen Identitätsentwicklung in der Sozialen Arbeit beitragen können. Die jeweiligen Filme werden auch mit Handlungsfeldern, zentralen sozialarbeiterischen Themen und dargestellten gesellschaftlichen Phänomen verknüpft. Außerdem werden Möglichkeiten zur Einbindung in die Lehre sozialprofessioneller Studiengänge vorgestellt.

Die Webseite wird zukünftig als Grundlage für das Seminar „Soziale Arbeit trifft Kino“ dienen. Darüber hinaus stellt sie für Kolleg_innen, aber auch interessierte Studierende und Praktiker_innen eine sich stetig weiterentwickelnde Sammlung von Filmen dar, die sich mit der Rolle von Sozialarbeitenden und deren Hilfs- und Unterstützungsangeboten in unterschiedlichsten Handlungsfeldern auseinandersetzen.

Text und Fotos: Prof. Dr. Felix Nuss

 

Prof. Dr. Felix Manuel Nuss

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Prof. Dr. Felix Manuel Nuss

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