Studierende der katho auf Exkursion in Leipzig
Die Exkursion hatte zwei Schwerpunkte. Zunächst erfuhren die Teilnehmer_innen mehr über die Auswirkungen der Teilung Deutschlands vor und nach der Wende. Im Rahmen einer Stadtführung „Auf den Spuren der friedlichen Revolution“ erkundete die Exkursionsgruppe die Orte, an denen die Wende in Leipzig ihren Ausgangspunkt nahm. Und sie besuchten das Museum „Runde Ecke“, wo die Überwachsungsmethoden der Staatssicherheit und die Folgen für die Bewohner_innen der ehemaligen DDR anhand vieler Infos und originaler Exponate illustriert werden. Die Nachwirkungen der Wende in der heutigen Zeit erschlossen sich den Studierenden dann einerseits in weiteren thematischen Stadtspaziergängen als auch in persönlichen Kontakten mit verschiedenen Praxiseinrichtungen: Eine durch sie selbständig per App konzipierte Stadtralley führte die Beteiligten durch den Leipziger Stadtteil Grünau, der zweitgrößten Plattenbausiedlung der neuen Bundesländer mit vielen Sozialarbeitsprojekten. Ein Gang durch die Innenstadt mit Jens Lehmann, einem gegenwärtigem Mitglied des Bundestages (MdB) und Stadtrat von Leipzig, ermöglichte eine Sicht der heutigen Politik sowie einen wunderbaren Blick vom Rathausturm auf Leipzig.
Der Besuch von verschiedenen sozialen Praxiseinrichtungen verdeutlichte zudem das große Spektrum professioneller sozialer Aktivitäten seit der Wiedervereinigung. Im Caritasverband Leipzig, empfing der Vorstand Tobias Strieder die Studierenden persönlich und diskutierte mit ihnen über die besonderen Chancen und Herausforderungen für die Soziale Arbeit der Caritas in der Diaspora. Im Gespräch mit Horst Wolfert, Carmen Wasch und Sophie Boesner vom Internationalen Bund erhielten die Studierenden viele Einblicke über dessen Etablierung in der Nachwendezeit in den neuen Bundesländern sowie die Entwicklung deren persönlicher Berufsbiographien. Von Oliver Reiner, dem Geschäftsführer des soziokulturellen Zentrums „Die Villa“, erfuhren sie, wie er zusammen mit seinen Mitarbeiter_innen eine völlig neue Einrichtung der Sozialen Arbeit in der Nachwendezeit bis heute etablierte.
Das sommerliche Wetter ermöglichte den Studierenden darüber hinaus, eine vielfältige persönliche Erkundung der insgesamt einladenden Stadt Leipzig und ließ sie mit intensiven Eindrücken zurück nach Köln fahren – mit neuen Perspektiven auf unsere Gesellschaft und ihre Profession im Gepäck.