Umfrage zu Diversität und Diskriminierung jetzt im Campusportal
Zentrale Ergebnisse der Umfrage
Bei der im vergangenen Jahr durchgeführten Online-Umfrage (777 Teilnehmende) kam heraus, dass katho-Studierende diverser sind als das katho-Personal, Aachen ist der diverseste und Köln der queerste Standort. Insgesamt gab ein Drittel (31 Prozent) der befragten Studierenden an, queer zu sein (26 Prozent unter allen Befragten). Dieser Anteil liegt deutlich über dem Gesamtanteil in Deutschland (20 Prozent). 22 Prozent der Studierenden zählt zur Gruppe der Menschen mit Migrationshintergrund, der in Bezug auf Gesamtdeutschland ebenfalls höher ausfällt (17 Prozent). Knapp 15 Prozent der Befragten bzw. 67 Personen haben angegeben eine Behinderung bzw. Beeinträchtigung zu haben, bezüglich derer sie Barrieren erfahren und in ihrer gesellschaftlichen Teilhabe eingeschränkt wurden. Mehr als die Hälfte der Befragten mit einer Behinderung bzw. Beeinträchtigung (57 Prozent) haben diese nicht amtlich erfasst. Der Anteil der Studierenden mit einer Behinderung oder Beeinträchtigung beträgt unter den befragten Studierenden an der katho 17 Prozent und liegt unter dem bundesweiten Wert von 24 Prozent (BMBF, 2023).
Diskriminierungserfahrungen
16 Prozent der Teilnehmenden berichteten von Erfahrungen im Bereich Diskriminierung. Gründe waren zum Beispiel ihr Geschlecht oder geschlechtliche Identität (40 Prozent), ethnische Herkunft bzw. Rassismus (22 Prozent) sowie körperliche Beeinträchtigungen (21 Prozent). Die Mehrheit der Befragten, die Diskriminierung erfahren haben, wussten an wen sie sich hätten wenden können, jedoch haben nur wenige innerhalb der katho Hilfe gesucht. Unter denen, die Unterstützung suchten, waren viele mit dem Umgang der Beschwerde unzufrieden. Trotz der weitgehenden Bekanntheit der Anlaufstellen war die Erwartungshaltung an einen guten Umgang mit Diskriminierung insgesamt eher gering. 73 Prozent der Betroffenen kontaktierten nach einem Vorfall ihr soziales Umfeld, während knapp 24 Prozent keine Beschwerde einreichte.
Ausbau der Beschwerde- und Beratungsstrukturen
An vielen Stellen in der katho wird bereits Diversität gelebt, während gleichzeitig Diskriminierung auftritt und der Umgang damit bisher als nicht zufriedenstellend empfunden wird. Um Betroffene besser zu unterstützen, baut die Hochschule aktuell bestehende Beschwerde- und Beratungsstrukturen aus für alle Formen von Diskriminierung und erarbeitet einen niedrigschwelligen, systematischen Prozess, der zeitnah eingeführt werden soll. Darüber hinaus sollen interne Netzwerke gestärkt sowie Mitarbeitende gezielt geschult werden. Workshops und Sensibilisierungskampagnen sollen helfen, Vorurteile abzubauen und eine Kultur der Offenheit zu fördern.