Versöhnung und Verantwortung
Das Alleinstellungsmerkmal der Schoah und der daraus wachsende Auftrag zu Versöhnung und Verantwortung rückte die Freiburger Gedenktage durch die Teilnahme von Pastor Kai Höss in ein ganz besonderes Licht. Kai Höss ist der Enkel des ehemaligen Kommandanten des Konzentrationslagers Auschwitz. Er sagte: „Mein Großvater war der größte Massenmörder aller Zeiten“. Heute engagiert sich Höss in einzigartiger Weise „für das Erinnern und gegen das Verleugnen“.
Wirkung des Holocaust auf die Nachfahren
In verschiedenen Veranstaltungen wurde die Wirkung des Holocaust auf die Nachfahren von Tätern und Opfern reflektiert. Dabei wurden mit jeweils mehreren hundert Teilnehmer_innen im Freiburger Friedrichsbaukino auch die beiden Filme „Zone of Interest“ und „Der Schatten des Kommandanten“ gezeigt und anschließend besprochen.
Wichtige Erinnerungsarbeit
Robrecht betonte, dass diese Erinnerungsarbeit an der katho, u.a. durch das Zentrum für Antisemitismus -und Rassismusstudien, in vielen Projekten, aber auch beispielsweise durch die Zeitzeugenarbeit des Vereins „Zeitgesichter - Forum für Zeitzeugenarbeit e.V.“, den er mit gegründet habe, eine zentrale Rolle einnehme.
Großer Versöhnungsschritt
Professor Taler zeigte sich ebenfalls sehr bewegt und nannte es ein einmaliges Erlebnis und einen großen Schritt der Versöhnung, dass er genau am 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz die Hand von Kai Höss „geschüttelt“ habe. Am Ende der zwei Tage verabschiedeten sich Höss, Robrecht und Taler mit einer festen Umarmung! „Versöhnung und Verantwortung!“
Text: Bernward Robrecht