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Vorsitzende der Kinderschutzkommission NRW diskutierte mit Studierenden

Nina Andrieshen ist Landtagsabgeordnete und neue Vorsitzende der Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder (Kinderschutzkommission) im Landtag NRW. Am 9. November besuchte sie eine Lehrveranstaltung und stellte Studierenden die Arbeit der Kinderschutzkommission vor.

Der katho-Lehrbeauftragte und Sozialwissenschaftler Thomas Reißberg moderierte die Veranstaltung.

Dekanin Heike Wiemert empfing die neue Vorsitzende der Kinderschutzkommission Nina Andrieshen (r.) am Eingang der katho in der Wörthstraße 10.

Nina Andieshen stellte sich den Fragen der Studierenden.

Auf Einladung von Dekanin Heike Wiemert und Thomas Reißberg, Diplom-Sozialwissenschaftler und Lehrbeauftragter an der katho am Standort Köln (Modul Politische und ökonomischen Grundlagen der Sozialen Arbeit), besuchte Nina Andrieshen eine Lehrveranstaltung zum Thema „Der Landtag von NRW als Akteur und Arena der Kinder- und Jugendpolitik“. Andrieshen beschrieb die gesellschaftlichen Hintergründe und politischen Prozesse, die zur Einsetzung der Kinderschutzkommission als Interessenvertretung für Kinder und Jugendliche in der Politik führte.

Anhörungen von Expert_innen als fachliche Basis

Die fachliche Basis der Kommissionsarbeit beruhe auf Anhörungen von Expert_innen aus Wissenschaft, Praxis, Verbänden und Behörden sowie aus Selbstvertretungsorganisationen. Die Studierenden interessierte, wie die Auswahl der Expert_innen erfolgte und welches Gewicht der Expertise bei politischen Entscheidungen zukomme. Als konkretes Beispiel wurde die Anhörung zum Thema „Kinderschutz in stationären Einrichtungen“ angeführt, die am 7. November 2024 im Landtag stattgefunden habe. Insbesondere die Stellungnahme von „Jugend vertritt Jugend“ (JvJ NRW), die aus der Perspektive von jungen Menschen geschrieben wurde, die in stationären Einrichtungen leben und mehr Partizipation bei der Erstellung von Schutzkonzepten sowie mehr Privatsphäre und Achtung der Persönlichkeitsrechte forderten, verweisen auch auf politischen Handlungsbedarf, so eine Studierende. Sie stellte die Nachfrage, was die Kommission nun mit diesem Wissen mache. Nina Andrieshen erklärte, welche weiteren Schritte im Nachgang der Anhörung erfolgten und räumte ein, dass auch nach verantwortlicher und ernsthafter Auswertung der Anhörungen es nicht immer gelänge, zeitnah auf Handlungsbedarfe politisch reagieren zu können, da eine Vielzahl an Akteuren einzubeziehen seien.

Ein weiteres für den Kinderschutz relevantes Gremium mit hoher Präsenz sowie mit politscher und gesellschaftlicher Außenwirkung sei der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) Kindesmissbrauch, so die Vorsitzende der Kinderschutzkommission. Dieser wurde zur Aufarbeitung des Vorgehens der nordrhein-westfälischen Landesregierung und der Ermittlungsbehörden sowie der Jugendämter im Fall des Verdachts vielfacher sexualisierter Gewalt auf einem Campingplatz in Lügde im Jahr 2019 eingesetzt. Der Ausschuss wurde auch von der nachfolgenden Landesregierung im Jahr 2022 zur Fortsetzung der politischen Aufarbeitung wiedereingesetzt.

Psychohygiene auch ein Thema für Politiker_innen

Die Studierenden interessierte zu erfahren, wie Politiker_innen all die Informationen über die ausgeübte Gewalt und deren Auswirkungen auf das Leben der jungen Menschen verarbeiten, welche Strategien sie anwenden. Nina Andrieshen bestätigte, dass die Arbeit im PUA, aber auch in der Kinderschutzkommission herausfordernd sei, und stellte heraus, wie wichtig Psychohygiene und Selbstfürsorge auch für Politiker_innen ist. 

Zum Abschluss sprach Nina Andrieshen eine Gegeneinladung in den Landtag NRW aus und bot den Studierenden an, an einer Ausschusssitzung teilnehmen zu können. Gerne würde sie aber auch direkt Themen mit zurück nach Düsseldorf nehmen, bei denen die Studierenden kinder- und jugendpolitischen Handlungsbedarf sehen. Als wichtiges Thema wurde u.a. benannt, nicht allein darauf zu setzen, dass die gesetzliche Verpflichtung, Schutzkonzepte in den Einrichtungen vorhalten zu müssen, auch eine entsprechende Wirkung zeige. Institutionelle Gewalt in Einrichtungen sei nach wie vor ein großes Problem, das politische Beachtung und Antworten fordere.

 

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