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"Was weiß ich, was ich glaube?" – Ein Abend der Reflexion und Inspiration im Rahmen der Heiligtumsfahrt

Die Podiumsdiskussion "Was weiß ich, was ich glaube?" im Rahmen der diesjährigen Heiligtumsfahrt in Aachen hat sich der komplexen und oftmals kontrovers diskutierten Schnittstelle zwischen Glauben und Wissenschaft angenommen.

Foto (Ralph Laurs): Prorektorin Prof.in Dr. Barbara Schermaier-Stöckl und Dr.in Annett Giercke-Ungermann

Foto: Ralph Laurs

Foto (Ralph Laurs): Prorektorin Prof.in Dr. Barbara Schermaier-Stöckl und Dr.in Annett Giercke-Ungermann

Im Zentrum des Abends stand die Frage, inwieweit Wissenschaft und Glaube einander vertragen, ergänzen oder sich sogar ausschließen.

Als Talkgäste waren eingeladen Prof. Dr. Bernd Pietschmann (Rektor der FH Aachen), Dr.in Angela Reinders (Direktorin der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen), Dompropst Rolf Peter Cremer. Die katho wurde vertreten durch unsere Prorektorin Prof.in  Dr. Barbara Schermaier-Stöckl sowie durch die Aachener Theologin Dr.in Annett Giercke-Ungermann, Beschäftigte im Digital Learning and Services Center der katho. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion von Ines Kubat aus dem Medienhaus Aachen. Die versammelten Talkgäste, die sowohl aus dem Bereich der Wissenschaft als auch der Kirche stammten, legten ihre unterschiedlichen Standpunkte und Ansichten dar und eröffneten so ein vielschichtiges Gespräch. Sie diskutierten leidenschaftlich, fundiert und respektvoll miteinander und schafften es, ihre Standpunkte klar und verständlich zu vermitteln.

Zur Sprache kamen Aspekte ob z.B. die Wissenschaft nicht doch den Glauben überflüssig mache. Auch der Frage, inwiefern jemand vom Urknall überzeugt sein kann und dabei an einen schöpferischen Geist glaubt, wurde nachgegangen. Für die Diskutierenden war das kein Widerspruch. Ein Grenzbereich im Verhältnis von Glauben und Wissenschaft wurde im Rahmen der Frage nach Forschungsethiken aufgezeigt.


Prof.in Dr. Barbara Schermaier-Stöckl: 

"Glaube und Wissenschaft stehen für mich in keinem Widerspruch. Wissenschaft und Forschung können aber mehr als sie aus ethischer Perspektive dürfen. Wo die Grenze des "Dürfens" liegt, ist eine Frage der Forschungsethik. Diese Grenze muss im gesellschaftlichen Diskurs festgelegt werden. Das christliche Menschenbild sollte dabei eine wichtige Rolle spielen.“

Ein besonderes Highlight des Abends war die musikalische Untermalung durch die FH-Combo unter der Leitung von Boris Bansbach. Ihre Musik lieferte den perfekten Rahmen für die Diskussionen des Abends. 
Die Veranstaltung "Was weiß ich, was ich glaube?" hat ein wichtiges Licht auf die Beziehung zwischen Wissenschaft und Glaube geworfen. Sie hat gezeigt, dass es möglich ist, über schwierige und potenziell kontroverse Themen zu diskutieren.

Dr.in Annett Giercke-Ungermann fasste es für sich am Ende des Abends selbst so zusammen:

„Wenn man die Heiligtümer als Symbole und Zeichen versteht, die auf die biblischen Erzählungen verweisen und damit auf die dahinter liegenden Botschaften, dann ist es von sekundärer Bedeutung, ob diese tatsächlich von Maria, Jesus oder Johannes dem Täufer getragen oder verwendet wurden.“

Es war ein Abend mit Inhalt, der die Zuhörer_innen zum Nachdenken anregte und die Bedeutung von Dialog und Verständnis in unserer heutigen, oftmals gespaltenen Gesellschaft hervorhob. Es war ein Beweis dafür, dass Musik und Gespräch durchaus ein mächtiges Werkzeug sein können, um Brücken zwischen verschiedenen Sichtweisen und Deutungsmodelle auf die Welt zu bauen.

Text: Dr.in Annett Giercke-Ungermann

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