"Was ist israelbezogener Antisemitismus?" Öffentlicher Vortrag von Lars Rensmann in Aachen
Was ist israelbezogener Antisemitismus - und warum taugt die Jerusalem Declaration nicht zu seiner Kritik?
Datum und Uhrzeit | 07.07.2023, 18:30 - 20:30 Uhr |
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Ort/ Adresse | Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) |
Referent_innen | Prof. Dr. Lars Rensmann (Universität Passau) |
Anmeldeinformationen | Keine Anmeldung erforderlich |
Veranstalter |
Fachbereich Sozialwesen Aachen Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) |
Israelbezogene Judenfeindschaft - also judeophobe Stereotypie und Ideologie, die sich der Projektionsfläche Israel bedient - ist heute eine der dominanten Formen, um modernisierten Antisemitismus auszudrücken. Doch auch diese Form der Judenfeindschaft hat ältere Quellen - u.a. den nationalsozialistischen Hass auf Zionismus und auf die Idee eines jüdischen Staates.
Trotz der Erkenntnisse der Antisemitismusforschung zum Phänomen des israelbezogenen Antisemitismus haben politische Manifeste, die seine Existenz relativieren oder in Abrede stellen, Konjunktur. Vor einiger Zeit haben im Zuge jener Welle von Manifesten einige Intellektuelle eine sogenannte „Jerusalemer Erklärung“ vorgelegt, welche die mittlerweile weithin international in Wissenschaft und Politik anerkannte Antisemitismus-Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) ersetzen soll.
Der Vortrag beleuchtet beides: das Phänomen des israelbezogenen Antisemitismus und jene „Jerusalemer Erklärung“, die nicht vermag, Formen des israelbezogenen Antisemitismus zu benennen und zu kritisieren und die damit hinter den Stand der internationalen Antisemitismusforschung zurückfällt.
Der Referent
Prof. Dr. Lars Rensmann ist Inhaber des Lehrstuhls für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Vergleichende Regierungslehre an der Universität Passau. Davor war er Professor für Europäische Politik und Gesellschaft an der Universität Groningen, Associate Professor für politische Wissenschaft an der John Cabot University in Rom und DAAD Assistant Professor of Political Science an der University of Michigan.