Weibliche Genitalbeschneidung als Thema in der Sozialen Arbeit
Vortrag „Die anatomische Rekonstruktion nach FGM/C“
Datum und Uhrzeit | 31.05.2023, 18:00 Uhr - 16.05.2023, 21:00 Uhr |
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Ort/ Adresse | katho am Standort Aachen |
Referent_innen | Dr. med. Dan m. O’Dey |
Anmeldeinformationen | Eine Anmeldung ist nicht notwendig. |
Veranstalter |
katho Fachbereich Sozialwesen Aachen |
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) umfasst weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, FGM) oder weibliche Genitalbeschneidung (Female Genital Cutting, FGC) „(…) alle Eingriffe, die eine teilweise oder vollständige Entfernung der äußeren weiblichen Genitalien oder eine andere Verletzung der weiblichen Genitalorgane aus nicht-medizinischen Gründen beinhalten“ (WHO 2020).
Nach Angaben der UNICEF sind weltweit 200 Millionen Frauen und Mädchen von Genitalbeschneidung betroffen. Weibliche Genitalbeschneidung wird in rund 30 Staaten in Afrika, aber auch in einigen Ländern im Nahen Osten und Südostasien praktiziert. Das Vorkommen dieser Praktik kann innerhalb der Länder stark variieren und regional sehr unterschiedlich verteilt sein.
Die Dunkelzifferstatistik der Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES von 2022 geht davon aus, dass in Deutschland aktuell ca. 103.000 betroffene Frauen ab 18 Jahre und über 17.000 gefährdete Mädchen unter 18 Jahre leben.
Betroffene Frauen und Mädchen als Adressatinnen der Sozialen Arbeit
Von FGM/C betroffene und gefährdete Frauen und Mädchen sind auch Adressatinnen der Sozialen Arbeit. Folglich ist es wichtig, dass wir uns als (angehende) Fachkräfte der Sozialen Arbeit diesem Thema und den Lebenswirklichkeiten der Frauen und Mädchen widmen und im professionellen Umgang mit der Thematik, über mögliche Gründe, „Opferbilder“, Stereotypen und Mythen sowie über mögliche Perspektiven – wie der anatomischen Rekonstruktion nach FGM/C – informiert sind.
Aufklärung, Bewusstsein schaffen, Wege der operativen Rekonstruktion aufzeigen
Dr. med. Dan m. O‘Dey ist Facharzt für Plastische Chirurgie und Chefarzt der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie am Luisenhospital in Aachen und hat spezifische operative Methoden zur Rekonstruktion des Genitals von Betroffenen weiblicher Genitalbeschneidung entwickelt. Er ist Gründer und Leiter des 2014 errichteten Zentrums für rekonstruktive Chirurgie weiblicher Geschlechtsmerkmale am Luisenhospital Aachen. Neben der Patient_innenversorgung - auch in seinem Spezialgebiet der operativen Vulvarekonstruktion - forscht, lehrt und publiziert er. Er hält national und international Vorträge, um sowohl Laien als auch Fachkräfte aufzuklären und unterstützt mit seiner Vortragstätigkeit insbesondere Vereine und Initiativen, die sich um Aufklärung zum Thema bemühen und sich gegen FGM/C einsetzen.
Dr. med. Dan m. O’Dey beantwortet im Anschluss Ihre Fragen.
Wir freuen uns auf einen interessanten Vortrag!
Kontakt
Prof'in Dr. Petra Ganß
Professorin für Soziale Arbeit
Aachen, Sozialwesen
Katharina Vorberg
wissenschaftliche Mitarbeiterin im Praxisreferat
Aachen, Sozialwesen