Zum Hauptbereich springen Zum Fußbereich springen

PfADe – Präventive Versorgungsstrukturen für versorgende Angehörige von Menschen mit Demenz

Projektsteckbrief

Projektsteckbrief
Status
  • abgeschlossen
Laufzeit 01.04.2018 – 30.04.2019
Themengebiete
  • Chancengleichheit, Gesundheit, Pflege, Prävention, Soziale Arbeit, Soziale Gerechtigkeit, Sozialwesen
Standort
  • Aachen
Institute
  • Institut für Teilhabeforschung

Projektbeschreibung

Hintergrund

Die Übernahme häuslicher Versorgungsaufgaben stellt für Angehörige von Menschen mit Demenz oft eine Belastungssituation dar, aus der ein erhöhtes Risiko für eine eigene Erkrankung resultiert. Das auch im SGB V § 20, Abs. 3 definierte 7. Ziel von Gesundheitsförderung und Prävention, „gesund älter werden“, ist daher bei vielen versorgenden Angehörigen von Menschen mit Demenz gefährdet.

Um sekundäre PatientenInnen zu vermeiden und möglichst stabile häusliche Versorgungsarrangements zu ermöglichen, ist es notwendig versorgende Angehörige von Menschen mit Demenz im Prozess der Bewältigung der Versorgungsaufgaben mit spezifischen, präventiven und entlastenden Maßnahmen zu unterstützen. Einige Studien verweisen in diesem Kontext auf die Bedeutung, präventive bzw. gesundheitsfördernde Beratungs- und/oder Begleitungsangebote sozial sensibel auszugestalten, da die Art und Weise wie Menschen krisenhafte Herausforderungen bewältigen, einen sozialen Gradienten aufweist bzw. sich milieuspezifisch unterscheidet. Damit unterstützende Maßnahmen auch wirksam greifen können, ist es wichtig, die soziale Lebenslage stärker zu berücksichtigen. Der Forschungsstand, vor allem mit Blick auf die Situation häuslicher Versorgungsarrangements bei Demenz, weist hierzu jedoch noch erhebliche Lücken auf. Das Forschungsprojekt PfADe wird der Frage nachgehen, welche messbare Bedeutung soziale Kontextfaktoren (Milieu, Lebenslage) hinsichtlich der Versorgungs- und Gesundheitssituation haben und inwiefern Unterstützungsleistungen innerhalb bestehender regionaler Versorgungs- und Beratungsstrukturen (z.B. im Rahmen von Pflegeberatungen oder im Sinne eines begleitenden häuslichen Case Managements) auf die jeweiligen Lebensrealitäten (sozialer/räumlicher Art) der Versorgungstandems bei Demenz anzupassen sind.

Fragestellung

Mittels welcher Merkmale lassen sich Arrangements und Bedarfe von versorgenden Angehörigen- Menschen mit Demenz -Versorgungstandems sozial- bzw. milieusensibel in einer Typologie valide abbilden?

Zielsetzung

PfaDe zielt darauf ab, Hilfe- und Unterstützungsleistungen zur Sicherung und Stabilität des Wohlbefindens und der Lebensqualität von versorgenden Angehörigen in das Zentrum zu rücken. Damit sollen a) ihre individuellen Chancen für ein gesundes Alter(n) gefördert und b) häusliche Versorgungsarrangements nachhaltig gestärkt werden. Typische Belastungs- und Versorgungssituationen von versorgenden Angehörigen und Menschen mit Demenz werden systematisch dargestellt und Dimensionen sozialer Ungleichheit sowie ihre Bedeutung im Kontext der Bewältigung häuslicher Versorgungssituationen bei Demenz analysiert. Präventive und gesundheitsfördernde Bedarfe und Potentiale von versorgenden Angehörigen sowie die Möglichkeiten zur Stärkung ihrer Gesundheitsressourcen werden daraus abgeleitet.

Forschungsmethoden

1. Schaffung einer umfassenden Wissensbasis

Im Rahmen eines ersten systematischen Reviews wird der Frage nachgegangen, inwiefern die bisherige Studienlage soziale Kontextfaktoren (z. B. Lebenslage, Milieu) berücksichtigt hat. Des Weiteren wird in diesem Arbeitspaket ein systematischer Überblick zu politischen und sozialrechtlichen Entwicklungsschritten erarbeitet, um zu eruieren, ob und wenn ja inwiefern sich Fragen sozialer Ungleichheit auch hier abbilden.

2. Sekundärdatenanalyse

Eine Besonderheit des Projekts liegt in der Nutzung verschiedener Datensätze. Anhand jeweils angepasster Clusterverfahrens werden in drei Teilschritten bestehende Datensätze der Projektevaluation des DemenzNetz StädteRegion Aachen, sowie der DemNet D Studie (Multizentrische, interdisziplinäre Evaluationsstudie von Demenznetzwerken in Deutschland) und des Deutschen Alterssurveys (DEAS) analysiert.

Prof. Dr. Liane Schirra-Weirich

Professorin

Aachen, Sozialwesen

Lisa-Marie Verhaert

Zum Kopfbereich springen