VA-MOS – Verbleibstudie der Absolventinnen und Absolventen der Modellstudiengänge in Nordrhein-Westfalen
Projektsteckbrief
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Laufzeit | 01.07.2017 – 30.06.2019 |
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Projektbeschreibung
Als Reaktion auf die veränderten Anforderungen sowie komplexere Aufgabenbereiche in den Gesundheitsfachberufen wurden in Nordrhein-Westfalen seit Wintersemester 2010/2011 für die Fachrichtungen Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie, Hebammenkunde und Pflege 12 Modelstudiengänge eingerichtet, die als grundständige Qualifizierung konzipiert sind. Bislang liegen keine Erkenntnisse zum Verbleib der Absolvent_innen vor, die für den weiteren Akademisierungsprozess und die Reformen der Berufsgesetzte von zentraler Bedeutung sind.
Ziel dieser Studie ist es Erkenntnisse zum Verbleib der Absolvent_innen der Modelstudiengänge NRW zu generieren. Von besonderem Interesse sind Tätigkeitsfelder und Beschäftigungsmerkmale sowie der Einsatzes der im Studium erworbenen Kompetenzen in der klinischen Praxis.
Die Studie ist als Online-Querschnitterhebung angelegt, die die Perspektive von Absolvent_innen und Arbeitgeber_innen einschließt.
Prof. Dr. rer. medic. Anke Helmbold
Professorin für Pflegewissenschaft
Köln, Gesundheitswesen
- Anke Mijatovic
- Hochschule für Gesundheit (Bochum)
- Fachhochschule Bielefeld
- Fachhochschule Münster
- Fliedner Fachhochschule Düsseldorf
- Praxis Hochschule Köln
- Rheinisch Westfälische Technische Hochschule Aachen
- Institut Arbeit und Qualifikation, Universität Duisburg-Essen
- Institut Arbeit und Technik, Westfälische Hochschule
Der Abschlussbericht der Verbleibstudie der Absolventinnen und Absolventen der Modellstudiengänge in Nordrhein-Westfalen (VAMOS) liegt vor.
In der Studie VAMOS wurde der berufliche Verbleib der Absolvent_innen nach dem Abschluss eines Studiums in den Modellstudiengängen der Pflege, Hebammenkunde, Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie untersucht, die im Wintersemester 2010/2011 an sieben Hochschulstandorten in Nordrhein-Westfalen etabliert wurden. Die Verbleibstudie bezieht die Absolvierenden- und die Arbeitgeberperspektive ein und gibt Auskunft über Beschäftigungsfelder, Rahmenbedingungen sowie Aufgabenbereiche und Kompetenzprofile der Absolvent_innen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass hochschulisch ausgebildet Pflegende zu einem hohen Anteil (80 %) in der klientennahen Versorgung beschäftigt sind und dort erweiterte Kompetenzen einbringen. Knapp zwei Drittel der Befragten übernehmen im Vergleich zu beruflich ausgebildeten Pflegenden besondere Aufgaben in den Bereichen Beratung, interprofessionelle Zusammenarbeit, Projektarbeit, wissenschaftliche Recherche und Konzeptentwicklung oder bringen eine vertiefte Fachexpertise zu spezifischen klinischen Themenfeldern ein. Auch die Arbeitgeber_innen nehmen einen Kompetenzmehrwert wahr und sehen primär die Stärken der hochschulisch ausgebildeten Pflegenden in den Bereichen: planen, steuern und evaluieren von Pflegeprozessen, Qualitätsicherung- und entwicklung sowie bei der Recherche wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Laut der Studie sind außerdem fast zwei Drittel der Absolvent_innen in hohem oder sehr hohem Maße mit ihrer Erwerbstätigkeit zufrieden. Ebenfalls halten zwei Drittel jedoch ihr Gehalt für nicht angemessen. Auch die befragten Arbeitgeber_innen zeigten sich insgesamt mit der Anstellung der Absolvent_innen der Modellstudiengänge zufrieden. Neun von zehn Arbeitgeber_innen sind der Auffassung, dass die Kompetenzen der Absolvent_innen den Anforderungen der Berufspraxis entsprechen, und dass die Absolvent_innen einen spezifischen zusätzlichen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung leisten können. Für eine gelungene Integration der Absolvent_innen sind laut Arbeitgeber_innenangaben insbesondere Faktoren wie eine gelungene Einarbeitung, angemessene Arbeitsbedingungen, klare Stellenprofile und angemessene Erwartungen entscheidend. Interessant ist zudem, dass für die Berufsgruppe der Pflegenden derzeit das „Setting Krankenhaus“ als Berufsfeld dominiert, in dem mehr als 50 % der Absolvent_innen beschäftigt sind.
Die Studie VAMOS wurde durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS NRW) gefördert und vom 1.7.2017 bis zum 30.6.2019 durchgeführt. Insgesamt nahmen 515 Absolvent_innen und 109 Arbeitgeber_innen im Rahmen einer Querschnittstudie teil. Der Forschungsverbund bestand aus sieben Hochschulen und drei Instituten. Das Projekt wurde von der Hochschule für Gesundheit in Bochum (hsg) koordiniert. Die Projektleitung an der KatHO NRW war Prof. Dr. Anke Helmbold. Der Modellstudiengang Pflege wurde mittlerweile konzeptuell überarbeitet und in den Regelstudiengang „Angewandte Pflegewissenschaft“ überführt.
Hier finden Sie den vollständigen Abschlussbericht.