Israelbezogenem Antisemitismus an Hochschulen entgegentreten (IBAS)
Projektsteckbrief
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Laufzeit | 01.06.2024 – 31.05.2026 |
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Projektbeschreibung
Seit den Gräueltaten der Hamas vom 7. Oktober 2023 in Süd-Israel und dem darauffolgenden Krieg im Gaza-Streifen ist auch in Deutschland die Zahl antisemitischer Vorfälle massiv angestiegen. Davon betroffen sind nicht zuletzt Bildungseinrichtungen allgemein sowie Hochschulen im Besonderen. So stellte die „Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen“ (RIAS NRW) fest, dass „[b]esonders […] jüdische Studierende […] von dem erhöhten Aufkommen antisemitischer Vorfälle betroffen“ sind, wobei die Meldestelle nach wie vor von einer hohen Dunkelziffer ausgeht. Hinsichtlich der aktuell virulenten Formen des Antisemitismus fällt auf, dass es sich bei der großen Mehrheit (87 %) der gemeldeten Fälle um israelbezogenen Antisemitismus handelt. Häufig herrscht jedoch Unklarheit darüber, was diese heute so dominante Form des Antisemitismus ausmacht, wie sie sich in der Praxis zeigt, wie ihr entgegengetreten werden kann und wie sie sich von legitimer Kritik unterscheidet.
Da Bildungseinrichtungen wie Hochschulen einen sicheren Raum für alle Studierenden bieten sollten, besteht eine große Dringlichkeit, alle dort tätigen Mitarbeiter_innen entsprechend für das Thema zu sensibilisieren und ihnen Handlungsoptionen aufzuzeigen. In Zeiten, in denen Jüdinnen und Juden in Deutschland Bildungseinrichtungen fernbleiben oder sogar erwägen, ihr Studium abzubrechen, sind flächendeckende Weiterbildungsmaßnahmen zum Thema des israelbezogenen Antisemitismus für alle an der Hochschule Beschäftigten dringend vonnöten. Dabei soll die „Hochschulübergreifende Fortbildung NRW“ (HÜF-NRW) als Fortbildungseinrichtung für das Vorhaben eingesetzt werden. Dies wird vor allem deshalb als besonders vorteilhaft erachtet, da zum einen alle staatlichen und öffentlich-rechtlichen Hochschulen in NRW Kooperationspartner der HÜF-NRW sind und zum anderen auf eine etablierte Fortbildungs- und Vernetzungs-Infrastruktur und -Expertise der HÜF aufgebaut werden kann. Darüber hinaus kann das vorhandene ILIAS-System als geeignete Lernplattform eingesetzt werden.
Prof. Dr. Stephan Grigat
Professor für Theorien & Kritik des Antisemitismus, Leiter des Centrums für Antisemitismus- & Rassismusstudien (CARS)
Aachen, Sozialwesen
Wissenschaftliche Leiterin
Ulrike Becker
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Aachen, Sozialwesen
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Katrin Henkelmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Aachen, Sozialwesen