ParaSpo2024
Die Rolle der Paralympics im Kontext der Wahrnehmung von Menschen mit Beeinträchtigung im (Leistungs-)Sport
Projektsteckbrief
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Laufzeit | 01.05.2024 – 31.12.2024 |
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Projektbeschreibung
Hintergrund
Besonders im Zuge der politischen Debatten um Teilhabe und Inklusion konnte die 2009 ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention einen neuen fundamentalen Grundstein für die Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung weltweit legen. Infolgedessen hat sich ebenso der politische Auftrag, die Teilhabe für Menschen mit Behinderung im Sport zu verbessern, spürbar verschärft. Mit Nachdruck werden in unterschiedlichen Artikeln Gleichberechtigung, Unterstützungsleistungen sowie barrierefreie Zugänglichkeiten im Sport gefordert. Darüber hinaus fordert die UN-BRK nicht nur die Politik zur Umsetzung auf, sondern gleichwohl werden auch die Sportvereine und Sportverbände selbst als Adressat:innen angesprochen. Die UN-BRK fordert explizit in Artikel 30 die gleichberechtigte Teilhabe an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten zu ermöglichen. Trotz der seit über 15 Jahren ratifizierten UN-BRK und bundesweiten Bemühungen ist eine gelungene und selbst-verständliche Teilhabe am Sportsystem allerdings für viele Menschen mit Behinderung nach wie vor erheblich erschwert. Von den in Artikel 30 formulierten Rechtsansprüchen ist die praxisnahe Umsetzung weit entfernt.
Das kooperative Zusammenwirken von Aktion Mensch und der Hochschule eröffnet die Chance, im Kontext der Paralympics quantitative Befragungen mit paralympischen Sportler_innen, Menschen mit Beeinträchtigung und Bürger_innen durchzuführen. Es wird eine breite Datenbasis hinsichtlich der Einstellungen zu Teilhabechancen und -möglichkeiten geschaffen. Nachstehende Forschungsfragen stehen im Zentrum:
- Welche Vorstellungen gibt es zur kulturellen und sozialen Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung in Bezug auf den Sport?
- Können Großereignisse wie die Paralympics genutzt werden, um Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung aufzuzeigen?
- Welche Erfahrungen der paralympischen Sportler:innen können genutzt werden, um inklusive Sportangebot weiterzuentwickeln?
- Inwieweit fördert der Sport das subjektive Wohlbefinden bei Menschen mit Beeinträchtigung?
Die Daten werden zu drei verschiedenen Zeitpunkten erhoben: Vor den Paralympics, während der Paralympics und nach den Paralympics, um Veränderungen in den Wahrnehmungen und langfristige Auswirkungen zu betrachten.
Zielsetzung
Das Ziel der Untersuchung ist es, verschiedene Aspekte der kulturellen und sozialen Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung im Sport zu beleuchten. Insbesondere soll untersucht werden, welche Vorstellungen zur Teilhabe in der Gesellschaft existieren und wie Großereignisse wie die Paralympics genutzt werden können, um die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung aufzuzeigen. Nachstehende Themenbereiche werden beleuchtet:
- Gesellschaftliche Einstellungen und Wahrnehmungen der Paralympischen Sportler:innen sowie der Paralympischen Spiele
- Die Bedeutung der Paralympischen Spiele für die Teilhabe und das Wohlbefinden von Menschen mit Beeinträchtigung
- Die Bedeutung des Sports als Element von Teilhabe im Kontext der UN-BRK (Artikel 30)
- Gesellschaftliche Deutungsmuster und Narrative im Kontext von Menschen mit Beeinträchtigung
- Vorstellungen von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zu Konzepten von Teilhabe und sozialer Gerechtigkeit
Prof. Dr. Sina Eghbalpour
Professorin
Aachen, Sozialwesen
Prof. Dr. Liane Schirra-Weirich
Professorin
Aachen, Sozialwesen
Mareike Hammes
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Aachen, Sozialwesen
Aktion Mensch e.V.
Heinemannstr. 36
53175 Bonn