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Buchveröffentlichung: Philosophisches Grundwissen Sozialer Arbeit

Was genau bedeutet Freiheit? Worin besteht Autonomie, und was gibt dem Leben Sinn? Wie lassen sich zentrale Begriffe wie Gerechtigkeit, Sinn, Verantwortung oder Macht philosophisch so durchdenken, dass sie mehr sind als wohlklingende Phrasen – sondern anschlussfähig an eine Profession, deren Fachkräfte sich täglich mit den Grundfragen des Menschseins konfrontiert sehen?

Mit seinem neuen Buch „Philosophisches Grundwissen Sozialer Arbeit“ legt Prof. Dr. Johannes Nathschläger, Professor für die Fachwissenschaft Sozialer Arbeit am Standort Münster, einen verständlich geschriebenen Grundkurs für Studierende und Fachkräfte der Sozialen Arbeit vor. Das Buch ist jetzt im Nomos Verlag erschienen und dank Förderung des Publikationsfonds der katho auch kostenfrei als E-Book (Open Access).

In elf systematisch aufgebauten Kapiteln nimmt das Buch zentrale philosophische Begriffe in den Blick, die für die Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit von besonderer Relevanz sind: Freiheit (Sartre), Gemeinschaft (Aristoteles), Autonomie (Kant), Macht und Wissen (Foucault), soziale Gerechtigkeit (Nussbaum), Geschlechtergerechtigkeit (de Beauvoir), Verantwortung (Levinas), Helfen (Schweitzer), Nächstenliebe (Thomas von Aquin), Kommunikation und Diskurs (Habermas) sowie Sinn (Frankl).

Jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Gedankenexperiment und führt dann über eine historische Begriffsklärung zur Biografie und zum Denken einer Philosophin oder eines Philosophen, deren bzw. dessen Ideen den Diskurs exemplarisch zuspitzen. Die Relevanz für die Soziale Arbeit wird im Anschluss daran nicht nur benannt, sondern diskutiert – mit kritischem Blick auf Möglichkeiten und Grenzen und anschaulichen Beispielen aus der beruflichen Praxis. Zum Abschluss jedes Kapitels gibt es drei Impulse zum Weiterdenken, für die Seminarpraxis ebenso wie für das Selbststudium.

Die Kapitel sind so konzipiert, dass sie unabhängig voneinander gelesen und flexibel eingesetzt werden können – ob im Seminar oder zur eigenen Orientierung im Praxisfeld. Die Einleitung führt zusätzlich in die großen Teildisziplinen der Philosophie ein – Ethik, Logik, Anthropologie, Erkenntnistheorie, Metaphysik, Wissenschaftstheorie, Ästhetik – und schlägt den Bogen zu den Herausforderungen professionellen Handelns in der Sozialen Arbeit.

Philosophieren beginnt nach Aristoteles mit dem Staunen – und nach Rene Descartes mit dem Zweifeln an dem, was uns selbstverständlich erscheint. Dieses Buch will dazu einladen, Staunen und Zweifeln gleichermaßen einzuüben und für die Soziale Arbeit fruchtbar zu machen. Es soll Studierende und Fachkräfte darin stärken, philosophische Begriffe nicht einfach zu verwenden, sondern kritisch zu befragen und ggf. neuzudenken. So verstanden wird Philosophie zu einer Ressource, die hilft, professionelles Denken und Handeln stets weiterzuentwickeln.

 

Die katho unterstützt ihre hauptamtlich Lehrenden, wissenschaftlichen Mitarbeitenden und im Sinne der Nachwuchsförderung auch ihre Promovierenden bei der Veröffentlichung von Open-Access-Büchern. Ein Publikationsfonds für Monografien und Sammelbände steht zur Verfügung, um die für Autor_innen anfallenden Publikationskosten zu decken. Dieser Fonds wird von der Hochschulbibliothek verwaltet, die auch Beratung im Bereich Open Access anbietet.

Prof. Dr. Johannes Nathschläger

Autor

Prof. Dr. Johannes Nathschläger

Münster, Sozialwesen

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