"Gesellschaft und Antisemitismus müssen zusammengedacht werden"
Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien
Im Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) nehmen die theoriegeleitete Auseinandersetzung, kritische Analyse und Forschung zu Ursachen, Erscheinungsformen und Entwicklungen von Antisemitismus sowie Rassismus einen zentralen Stellenwert ein. Durch Forschungs- und Lehrprojekte sowie die Vernetzung und Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteur_innen von Wissenschaft, Praxis Sozialer Arbeit, Zivilgesellschaft und internationalen Kooperationspartner_innen leistet das Centrum einen Beitrag im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus.
1. Sommerakademie des CARS
Die CARS Sommerakademie richtete sich an Studierende deutscher und österreichischer Hochschulen und bot Nachwuchswissenschaftler_innen mit dem Forschungsschwerpunkt Antisemitismus ein dreitägiges Wochenende intensiven Lernens und Debattierens. Die Veranstaltung fand als Kooperation zwischen dem CARS, der Universität Passau und dem Mideast Freedom Forum Berlin statt.
Der Schwerpunkt und Leitgedanke der diesjährigen 1. Sommerakademie lautete "Antisemitismus und Nahostkonflikt". Nach einer Einordnung der Begrifflichkeiten und Erklärungsperspektiven auf Antisemitismus erklärte Prof. Dr. Lars Rensmann (Universität Passau) in einem öffentlichen Vortrag die Ausprägungen israelbezogenen Antisemitismus und grenzte die Definitionsmacht der so genannten "Jerusalem Declaration" ein. (Die Videoaufzeichnung seines Vortrags finden Sie unten auf dieser Website.)
Ein differenziertes Bild von der Geschichte des Zionismus und der Gründung des Staates Israel zeichneten Michael Spaney und Tibor Luckenbach vom Mideast Freedom Forum Berlin in ihren Workshops am Samstag nach. Beleuchtet wurden dabei auch die israelische Demokratie in der Praxis sowie aktuelle Spannungsfelder im arabisch-israelischen Konflikt.
Über die Frage, was Palästina eigentlich mit Feminismus zu tun hat, referierte Prof. Dr. Karin Stögner (Universität Passau) in ihrem Vortrag "Angela Davis und Queer BDS" am Sonntag. Dr. Olaf Kistenmacher ging in seinem Beitrag "Mehr als Schuldabwehr" der Frage nach den Wurzeln des linken Antizionismus und Israelhasses nach, und Prof. Dr. Stephan Grigat (katho) legte in seinem Vortrag "Der Antisemitismus der Ajatollahs" die Konfrontation Israels mit dem iranischen Regime und der Hisbollah dar.
Trotz der sommerlichen Temperaturen entwickelten sich lebhafte Diskussionen zwischen den Referierenden und Teilnehmenden der sehr gut besuchten Akademie, die bis in die Abendstunden beim gemeinsamen Get together andauerten.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für das inspirierende Wochenende und freuen uns auf die kommende Sommerakademie 2024.
Video: "Israelbezogener Antisemitismus" von Prof. Dr. Lars Rensmann
Weitere Informationen
Initiator der Sommerakademie: Prof. Dr. Stephan Grigat, Leiter des CARS
Prof. Dr. Stephan Grigat
Professor für Theorien & Kritik des Antisemitismus, Leiter des Centrums für Antisemitismus- & Rassismusstudien (CARS)
Aachen, Sozialwesen