OB diskutierte mit Studierenden: Demokratie gestalten – Möglichkeiten und Herausforderungen
Markus Lewe ist seit 2009 Oberbürgermeister der Stadt Münster und seit 2021 Präsident des Deutschen Städtetags. In diesen Funktionen war er am 28. Oktober 2024 Gast an der katho am Standort Münster, um im vollbesetzten Hörsaal mit den Studierenden über Demokratie zu sprechen.
„Die Demokratie ist in Gefahr“, zitierte Dekanin Anja Kannegießer in ihrer Begrüßung aus einer repräsentativen Umfrage. Wie können wir dieser Gefahr begegnen? Unter der Moderation von Prof. Dr. Sebastian Laukötter bewegte sich die Diskussion mit Studierenden des Fachbereichs Sozialwesen von konkreten Gefährdungen der Demokratie bis zu Beispielen der Kommunalpolitik, die die Demokratie stützen.
Für die Studierenden standen dabei kommunale Handlungsmöglichkeiten im Bereich von Arbeits- und Wohnungslosigkeit, von politischer Teilhabe von Migrant_innen, aber auch angesichts der Gefahren durch mangelnde Infrastruktur und digitale Ungleichheit im Vordergrund. OB Lewe hob die entscheidende Rolle der lokalen Ebene für die Zukunft der Demokratie hervor: „Das Nicht-Funktionieren von Infrastruktur kann demokratiegefährdend sein.“ Hier brauche es Investitionen. „Die großen Dinge hängen mit den kleinen zusammen“, so Lewe. Wichtig für die Demokratie seien eine grundlegende Ehrlichkeit („Sagen, was ist“), ein starkes Miteinander verschiedener Akteure, insbesondere bei akuten Notlagen (wie 2015 und 2022 bei der Aufnahme Geflüchteter), die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger (z.B. bei der Schaffung neuer Quartiere), aber auch „das Aufstehen gegen rassistische Umtriebe“.
Text: Prof.in Dr. Andrea Tafferner
Fotos: Prof. Dr. Felix Nuss
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Prof. Dr. Sebastian Laukötter
Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Ethik
Münster, Sozialwesen