Ergebnispräsentationen der Lehrforschungsprojekte in zwei Master-Studiengängen am Standort Münster
Neben den zentralen Forschungsergebnissen haben die Studierenden auch ihr Forschungsdesign und Erkenntnisse im Forschungsprozess vor einem Publikum aus Praxisvertreter_innen, Dozierenden und Masterstudierenden präsentiert. Eine offene Diskussionsrunde rundete jede Präsentation ab.
Die vielseitige Spannbreite der Handlungsfelder der beiden Disziplinen und Professionen wurde durch die abwechslungsreichen Themen widergespiegelt. In kleinen Forschungsteams von 2-3 Personen haben sich die Studierenden Forschungsthemen in den Bereichen des Kinderschutzes, der Erziehungsbeistandschaft, dem Freiwilligenmanagement, der Situation von Menschen in besonderen Wohnformen u.v.m. gewidmet.
Ein Forschungsteam stellte die Partizipationsmöglichkeiten Jugendlicher in einem basisdemokratischen freien Träger der Jugendhilfe dar. Im Rahmen einer qualitativen Forschung konnte die Gruppe die subjektiven Erfahrungen der Jugendlichen erfassen und neben der Präsentation dieser auch eine systemkritische Perspektive auf die Thematik eröffnen.
Ergebnisse einer Sozialraumanalyse in Bezug auf die Aneignungsmöglichkeiten Jugendlicher in den öffentlichen und institutionalisierten Räumen wurde durch eine weitere Gruppe vorgestellt. Die Studierenden führten dabei drei Gruppendiskussionen mit Jugendlichen durch, um ihre Wahrnehmungen und den Zugang zu Aneignungsmöglichkeiten in Räumen zu erforschen. Der Aneignungsbegriff diente dabei als Ausdruck für eine selbsttätige Beteiligung.
Neben den aufgeführten qualitativen Forschungen wurden von einigen Gruppen auch quantitative Forschungsansätze durchgeführt. So erforschten bspw. drei Studierende die Bedarfe von Ehrenamtskoordinator*innen eines Vereins und moderierten im Anschluss eine Diskussion zu den Möglichkeiten einer Netzwerkgestaltung zwischen Haupt- und Ehrenamt.
Die Lehrforschungsprojekte sind eine wichtige Schnittstelle zwischen Hochschule und Praxis, sie ermöglichen einen niedrigschwelligen Zugang zur Forschung für die Praxis und ermöglichen den Studierenden erste selbstverantwortete Schritte in einem echten Forschungsprojekt. Die Studierenden erarbeiten aus ihren Erkenntnissen heraus bedeutende Empfehlungen für die Weiterentwicklung professionellen Handelns in den Handlungsfeldern.
Während die Studierenden des dritten Semesters nun die Lehrforschungsprojekte abschließen, stehen die Studierenden des ersten Semesters in den thematisch neu ausgerichteten Schwerpunkten –„Inklusive Kinder- und Jugendhilfe sozialräumlich gestalten“ (Soziale Arbeit M.A.) und „Inklusion und Teilhabe in Sozialräumen gestalten“(Heilpädagogik M.A.) nun am Beginn ihres Forschungsprozesses.
Praxisvertreter_innen, die Interesse daran haben, gemeinsam mit Studierenden eine Fragestellung aus ihrem Bereich zu erforschen und Erkenntnisse für bestimmte Entwicklungsaufgaben in ihrem Kontext zu gewinnen, können gerne Kontakt mit der Studiengangskoordinatorin Carolin Feß aufnehmen.
Text: Carolin Feß
Foto: Anna Egelkamp
Carolin Feß
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Münster, Sozialwesen