„Es ist irgendwie alles so viel gerade, aber bei Dreams kann ich mal in Ruhe nachdenken“: Zweite Runde von „Dreams – wenn Schüler_innen träumen“ in der katho am Standort Köln
Die massiven gesellschaftlichen und weltpolitischen Konflikte und Krisen belasten junge Menschen sehr, mit ihren Sorgen und Ängsten sind sie jedoch oft alleine: „Der Druck zu ‚parieren‘ und die Rollen als Schüler_in oder Sohn/Tochter möglichst unauffällig auszufüllen, erschwert die Thematisierung der eigenen Bedürfnisse gegenüber Bezugspersonen und Lehrkräften“, sagt Projektleiterin Prof.in Dr.in Karla Verlinden. In dem Projekt „Dreams“ ist das anders: Zum zweiten Mal trafen sich in den Herbstferien Schüler_innen des Hölderlin-Gymnasiums und der Ferdinand-Lassalle-Realschule (kooperierende Schulen in Köln-Mülheim), Studierende und Mitarbeiter_innen der katho zu einem ganzwöchentlichen Workshop im Rahmen des Projekts „Dreams“.
Schüler_innen dort abholen, wo sie stehen
In der Woche stand die Erarbeitung der Themen Familie, Freundschaften, Teamwork und Gesellschaft ebenso auf dem Programm wie kreative Phasen von Tanz und Zeichnen. Dabei ging es um bewegende Fragen: Was ist Familie für mich? Was macht eine Freundschaft aus? Welche Rollen erfülle ich in der Gesellschaft? Wie gehe ich damit um? Dank des großen Engagements von Studierenden war es möglich, für die Schüler_innen ein Programm zu gestalten, das sie dort abholte, wo sie gerade stehen. „Schön zu sehen war, wie sich die Schüler_innen den Studierenden gegenüber mit ihren unterschiedlichen Themen öffnen und immer mehr Vertrauen entsteht“, so die Projektkoordinatorin Lisa Jungkamp. Alle Teilnehmer_innen gingen gestärkt aus der zweiten Workshop-Woche. Ein erster Workshop des „Dreams“-Projekts hatte bereits in den vergangenen Osterferien stattgefunden.
Jugendlichen einen Weg ins Erwachsenenwerden zu ebnen, ist das Ziel des Projekts „Dreams“ an der katho am Standort Köln: Interessierte Schüler_innen der sechsten Klasse bekommen im Rahmen des anderthalb Jahre dauernden Projekts die Möglichkeit, in drei Workshop-Wochen ihre Talente zu identifizieren und Erkenntnisse über ihre Persönlichkeit zu sammeln. Dabei soll insbesondere die Resilienz der jungen Menschen gestärkt werden.
Enge Kooperation mit indischer Hochschule
Möglich wurde das internationale und mehrgenerationale „Dreams“-Projekt durch die enge Hochschul-Kooperation der katho mit der CHRIST University in Bengaluru (Indien), an der der Psychologe Dr. Lijo Thomas „Dreams“ entwickelt hat. Nach der erfolgreichen Umsetzung der Idee in Indien und den USA folgen nun erstmals Schüler_innen in Deutschland dem Ansatz, ihre ganzheitliche Entwicklung in den Blick zu nehmen. „Dreams“ steht dabei für Desire (Wunsch) – Readiness (Bereitschaft) – Empowerment – Action (Handeln) – Mastery of Success (Erfolg) und beschreibt einen aufeinander aufbauenden Kreislauf. Dabei konzentriert sich „Dreams“ auf drei Bereiche des Lebens: die Persönlichkeitsentwicklung (erste Workshop-Woche), die zwischenmenschlichen Beziehungen (zweite Workshop-Woche) sowie die Weiterentwicklung und Verstetigung des Erlernten (dritte Workshop-Woche).
Das Projekt wird von Prof.in Dr.in Karla Verlinden und Lisa Jungkamp geleitet. Die nächste und letzte Projektwoche steht in den Osterferien 2023 auf dem Programm.
Weitere Infos
Kontakt
Lisa Jungkamp
Referentin für Hochschulentwicklung und Evaluation, Zentralverwaltung
Köln, Dezernat VI - Akademische Angelegenheiten
Prof'in Dr. Karla Verlinden
Professorin
Köln, Sozialwesen